Auf einer Ölbohrplattform vor der Küste Kaliforniens scheint alles ganz normal zu laufen, bis plötzlich eine Gruppe von Umweltschützern auf der Bildfläche erscheint. Die vermeintlichen Kämpfer für die Natur entpuppen sich als eine Gruppe von gefährlichen Terroristen. Allen voran ihr skrupelloser und hasserfüllter Anführer Michael Kittredge, der einen schrecklichen Plan verfolgt: Er will eine gewaltige und tödliche Bombe auf der Bohrinsel zünden und so eine irreparable Katastrophe herbeiführen. Doch Kittredges Plan geht nicht ganz auf. Denn der beherzte Kutterkapitän Lamont Dixon und die FBI-Agentin Reed versuchen um jeden Preis, den wahnsinnigen Terroranführer und seine vernichtende Waffe aufzuhalten.
Wem die Story jetzt irgendwie bekannt vorkommt, das eine personell und waffentechnisch überlegene terroristische Gruppe X einen abgeschlossenen Ort Y überfällt und einnimmt, dabei aber Person Z übersieht und von diesem einer nach dem anderen auseinandergenommen wird, der hat mindestens schonmal Die Hard oder wenigstens Alarmstufe: Rot gesehen. Nach diesem Schema operiert auch die Drei-Kontinente-Produktion Blast, die zusammen mit internationalem Cast die Story diesmal auf einer Bohrinsel ablaufen läßt.
Allerdings hat Blast gegenüber den zahllosen Klonen den einen oder anderen Vorteil. Da ist zum einen ein gewisses Budget vorhanden, das sogar eine Vielzahl von passablen Action Szenen und Explosionen ermöglicht, zudem konnte mit Regisseur Anthony Hickox ein durchaus guter und renommierter B-Experte ans Steuer geholt werden und auch bei den darstellern sind eine ganze Reihe routinierter Hasen dabei, so daß man von vornherein eine solide Vorstellung erwarten durfte und diese auch prompt bekommt, besonders der Kampf gegen die anrückende SEAL Truppe hat schon beinahe Bond Charakter und erinnert durchaus ein wenig an die Kraterszene in Man lebt nur zweimal, klar nicht ganz so gut, aber auch nicht weit davon entfernt.
Die Geschichte kommt zwar weitgehend ohne eigene Ideen aus, aber die Umsetzung ist absolut unterhaltsam ausgefallen. Das die Besatzer sich in Wahrheit einen feuchten Kehricht um Naturschutz kümmern und hinter der ganzen Show nichts weiter als ein komplizierter Banküberfall steckt läßt sich ebenso schnell erahnen, wie das der Held seine treue und befreundete Crew im Kugelhagel der automatischen Waffen verliert, um so in eine gepflegte stinkige Stimmung zur Revanche gelangt.
Ich hab zwar ehrlich gesagt keine Ahnung wer Eddie Griffin ist (der Name ist mir wirklich noch nie groß aufgefallen, auch wenn er einige bekannte Produktionen schon mit seiner Anwesenheit geziert hat), aber er scheint ein Fan von Wesley Snipes zu sein, jedenfalls legt er die Rolle genau so an, kommt dabei ganz gut und schlagfertig rüber. Als Gegenspieler bringt Vinnie Jones ebnfalls eine gute Leistung, so daß auf Darstellerseite keine Defizite zu vermelden. Einzig dieser blöde Kinderdarsteller nervt total, sorry aber diese Möchtegern-Kevin-allein-zu-Haus-Imitate haben aber meiner Meinung nach generell in erwachsenen Actionfilmen nichts verloren.
Nicht immer wirkt dabei das Drehbuch ganz durchdacht, das mit dem EMP kam mir alles andere als clever durchdacht vor und lustig ist auch der FBI Verräter, der statt zu fliehen lieber seinen Geldkoffer einem Obdachlosen schenkt aus Angst eine Bombe sei drin und damit den Guten alle Zeit der Welt zur Verhaftung gibt, aber das sind Kleinigkeiten die sich verschmerzen lassen. Blast bietet gute Unterhaltung ohne große Längen und Füllszenen und wäre ohne den Kiddie Malus beinahe ein sieben Punkte Kandidat, trotzdem bleibt ein spannender Film der auch sicher den Die Hard Liebhabern gefallen sollte
6/10