Der Kurzfilm An Imperfect Solution basiert auf der schon mehrfach verfilmten Kurzgeschichte Herbert West: Re-Animator von H.P. Lovecraft. Im Gegensatz zu den entsprechenden, zwar an sich (mittelprächtig bis sehr gut) gelungenen Splatterwerken kommt dieser Film deutlich näher an das Original heran (die Geschichte wird hier auf das Ende des Originals konzentriert): Weit weniger blutig, dafür mehr auf die Beziehung zwischen West und seinem Assistenten ausgerichtet.
Die Schauspieler vermögen diesen Anspruch zu tragen und obwohl es sich hier um eine Amateurproduktion handelt, agieren beide Hauptdarsteller auf wirklich gutem Niveau, das sich durchaus auch in professionellen Produktionen sehen lassen könnte. Besonders Jason C. Waron (als Dr. Helder) vermag es, seine Emotionen pointiert zum Ausdruck zu bringen, ohne in irgendeine Form von Overacting oder Nullperformance zu geraten.
Die schwarzweiße Aufmachung des Films unterstützt den historischen Charakter des Films, gelegentliche Farbkleckser geben dem Ganzen einen professionelleren Touch (natürlich nicht mit Sin City zu vergleichen, aber in ähnlicher Weise). Die Requisiten, Kostüme und Sets wurden größtenteils geschickt gewählt, sodass zeitweise tatsächlich der Eindruck entsteht, wir wären rund ein Jahrhundert zurückversetzt. Immer wieder gibt es allerdings störende Aspekte (moderner Holzzaun, neuartige Gebäude etc.), die den Gesamteindruck wieder etwas verwässern; es muss aber bedacht werde, dass dies kein professioneller Film mit großzügigem Budget ist.
Die Musik hingegen ist durchweg gelungen, düster, im Hintergrund verbleibend, drohend: Wie auch in Nyarlathotep vom gleichen Regisseur bin ich von der Akustik wieder sehr angetan.
Die Spannung stimmt, der Handlungsbogen ist auf das Wichtigste konzentriert: Wir haben es hier mit einer gelungenen Verfilmung einer der berühmtesten der lovecraftschen Erzählungen zu tun, die durchaus zu fesseln vermag.