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Ein Mann und eine Frau werden in einem Park von einem Kannibalen / Zombie ( schon dessen ultrabillige Faschingsmaske zeigt welchen Weg der Film nehmen wird ) angegriffen und der Mann getötet . Weil der Kannibale einen wertvollen Stein bei sich hatte , macht sich eine Expedition in die Höhle auf , aus der der Kannibale gekommen sein soll , denn man vermutet dort den Eingang zu R'Iyeh - der Stadt der Diamanten ...

So startet man also eine Expedition in die sagenumwobene , verschollene Diamantenstadt . Der Eingang dazu liegt in den Bergen , ca. 5 km entfernt ( der Park , in dem der Mann getötet wurde , muss ja auch in Fußnähe sein ) . Also fährt man gemütlich mit dem eigenen Wagen dorthin , parkt auf dem Parkplatz und hängt noch einen 20 minütigen Spaziergang dran um endlich den Eingang zu R'Iyeh zu erreichen . Dieser ist gut sichtbar und so groß wie ein Eisenbahntunnel , gut erleuchtet , absolut eben , wurde allerdings trotz der geographischen Nähe zu einer amerikanischen Großstadt noch nie durchquert ( trotzdem weiß man , dass dahinter die verschollene Stadt sein muss - ist ja klar ) . Im Tunnel trifft man dann auf den Rest der Kannibalen / Zombie Sippe , Steinzeit Babes im Lederbikini ( die nicht mal untereinander eine Sprache entwickelt haben und nur grunzen können ) , ein Raumschiff und einen laserstrahlschießenden Roboter . Außerdem gibt es noch Sybil Danning als Alien Queen , bei der man andauernd das Gefühl hat , ihr Dekolletee könnte jederzeit explodieren ( Spoiler : Tut es nicht ! ) . Was dann folgt ist eigentlich Jacke wie Hose . Mal wird man verfolgt , gefangengenommen , flieht und wird wieder verfolgt bis man endgültig Entkommen kann .
Das es dabei nie spannend oder ( absichtlich ) lustig wird , kann man sich dabei natürlich denken . Auch nennenswerte eigene Effekte bietet der Film keine , doch scheinbar hatte Ray gerade gelernt , dass Dinge , die im Vordergrund vor einer Kamera liegen größer erscheinen als Dinge , die im Hintergrund sind , denn diesen "Effekt" nutzt er ausgiebig . Ob bei Dinosaurierskelett , Diamanten , Vulkan oder Raumschiff .
Kann man sich aber über diese Unzulänglichkeiten amüsieren , dann ist "Phantom Empire" kein Totalausfall . Wenn nämlich z.B. das Fluchtfahrzeug der "Helden" im Tunnel stecken bleibt , jedoch beim Aussteigen aus selbigem die Tunnelwände gute 2 Meter vom Fahrzeug entfernt sind , so dass eine halbe Armee daran vorbeimarschieren könnte , dann ist das schon nicht unamüsant .

Hätte man nicht ein paar bekannt Gesichter , ein paar heiße Babes und ein paar Requisiten von der Resterampe ( Fahrzeug aus " Flucht ins 23. Jahrhundert " , Roboterteile aus " Alarm im Weltall " , Stop Motion Schnipsel aus " Planet der Monster " ) auftreiben können , die ganze Chose könnte vom Drehbuch glatt als Amateurfilm durchgehen . Kaum zu glauben , dass Ray jenes in 2 Tagen geschrieben haben soll . Wenn das stimmt , hatte er aber am selben Wochenende noch seine Garage aufzuräumen und den Hund zum Tierarzt zu bringen . Das er dabei noch zwei Namen aus dem lovecraftschen Universum benutzte ( die Stadt  R'Iyeh und Jeffrey Combs kommt natürlich mal wieder von der Miskatonic Universität ) würde ich auch nicht als Hommage an den Schriftsteller werten , sondern lediglich als Faulheit sich selbst ein paar Namen auszudenken .

Fazit : Echte Geschichte , Humor , Sets oder Charaktere ? Fehlanzeige . Trashfreunde sollten dem Werk aber durchaus etwas abgewinnen können und wenn es einem dann doch zu langweilig wird , kann man sich damit die Zeit vertreiben zu zählen wie oft die selben Höhlenabschnitte für verschiedene Szenen benutzt wurden .

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