Von Brett Sullivan, dem Cutter des ersten Teils, kommt nun "Ginger Snaps II – Unleashed".
Ihre zum Werwolf mutierte Schwester Ginger (Katharine Isabelle) ist tot und Brigitte (Emily Perkins), ebenfalls von dem Virus befallen, wird auch bald eine Bestie werden. Nur der Extrakt der Wolfseisenhutpflanze kann diese Verwandlung unterdrücken. Doch da ist noch ein Problem – ein alles vernichtender Werwolf ist hinter dem Mädchen her. Am Ende ihrer Kräfte landet Brigitte plötzlich in einer angelegenen Heilanstalt für Suchtkranke. Dort nimmt man ihr zu allem Überfluss das Serum weg. Bekommt sie es nicht wieder, kann sie die Verwandlung nicht stoppen. Mit der kleinen Ghost (Tatiana Maslany) versucht Brigitte, etwas gegen ihr Schicksal zu unternehmen.
Die Story aus Teil 1 wird hier konsequent fortgesetzt. John Fawcett überließ den Regiestuhl diesmal Brett Sullivan, blieb aber als Produzent tätig und führte bei der Second Unit Regie.
Im Zentrum steht dieses Mal Brigitte. Ginger taucht nur noch am Rande in Brigittes Visionen auf. Kern der Geschichte ist das Krankenhaus, welches eine perfekte Umgebung ist. So wird die kalte Atmosphäre aus dem ersten Teil nicht nur fortgeführt, ihr wird noch Sterilität und Ausweglosigkeit hinzugefügt.
Die Geschichte an sich ist leider nicht so packend wie im Vorgänger und weißt auch einige Logiklöcher auf. Dennoch gibt es schöne, düster-spannende Momente und ein paar richtige Schock-Szenen. Man merkt halt nur, dass die Storyentwicklung ein wenig der Action weichen musste. Vom Ausgangspunkt des ersten Teils, welcher die Verknüpfung von Werwolfmythos und jugendlichem Erwachen war, ist nichts mehr übrig. Dieser Umschwung wirkt sich auch auf die Erzählstruktur aus, die nicht mehr so ausgeglichen ist. Es gibt schon noch viele Szenen, in denen langsam erzählt wird, doch es wirkt nie so vollkommen wie in "Ginger Snaps"
Emily Perkins brilliert einmal mehr in ihrer Rolle. Brigitte hat eine Veränderung durchgemacht, sie ist auf sich allein gestellt, deshalb zum einen härter, aber auch verletzlicher. Das alles gibt Perkins perfekt wieder. Als Gegenpol spielt Tatiana Maslany (die beim Dreh wirklich schon 18 Jahre alt war) die kleine Ghost als dauerfragende Nervensäge, die trotzdem eine zwiespältige Figur ist. Der Rest des Ensembles spielt ordentlich.
Fazit:
"Ginger Snaps II" ist eine gelungene Fortsetzung, die Abstriche bei der Story machen muss. Dennoch ist der Film atmosphärisch dicht, spannend und aufschlussreich. Für Fans sowieso ein Muss. Für alle anderen vielleicht eine willkommene Abwechslung vom Hollywood-Mainstream.
12 von 15 Punkten (= 2)