Ginger Snaps II - Entfesselt
Fortsetzungen zu Horror- oder Grusel-Filmen sind grundsätzlich schlechter, als der Vorgänger (Fakt).
Dachte ich zumindest;
bis jetzt !
Erfreulicherweise ist das mal eine Fortsetzung, die gar nicht so schlecht ist, im Vergleich zum Vorgänger. Gleich der Vorspann mit den überaus eindrucksvollen Bildern, und der perfekt darauf abgestimmten Musik macht sofort klar, daß dieser Film etwas ander(e)s ist, als ähnliche Genrefilme dieser Art.
Die Story:
Bridget (Emily Perkins) lebt inzwischen allein mit der teuflischen "Krankheit", die sie langsam, aber sicher in einen Werwolf verwandeln wird. Ihre "Droge" kann den Fortschritt der Krankheit nur verlangsamen, nicht jedoch heilen. Es kommt aber noch schlimmer:
Eines Tages findet sie sich in einer geschlossenen Anstalt für überwiegend Drogenabhängige Kids wieder. Eingeschlossen, und ohne ihren "Stoff" ist die Krankheit nicht mehr aufzuhalten, und bald schon macht eine grausame Mordserie das Krankenhaus unsicher, zumal ein weiterer Werwolf draußen frei herumläuft...
Bridget muss irgendwie aus dieser Anstalt raus, und sie findet einen Freund in dem kleinen Mädchen: "Ghost" (schätze mal: Tatiana Maslany), die ihr zur Flucht verhilft.
Gemeinsam wollen sie das Biest stoppen, doch es kommt anders als geplant...
Nun ja;
die Story klingt erstmal wie schon 1000mal gehört (bzw. gelesen/gesehen), aber auch hier hat der Film etwas zu bieten, was eben noch NICHT 1000mal da war:
Auch im 2. Teil von "Ginger Snaps" geht es eigentlich um etwas völlig anders, als was man auf den ersten Blick vermuten würde. Hier steht nämlich diesmal nicht die langsame Verwandlung zum Werwolf im Vordergrund wie im ersten Teil, sondern vielmehr der kranke "Geist" einer anderen Person. Und genau das macht diesen Film schon fast zu einem "Psycho-Thriller", wenn man mal das ganze Werwolf-Drumherum außen vor lässt.
Die jungen Schauspielerinnen sind wiedermal recht überzeugend, und auch das ganze Ambiente ist klasse, wenn auch sehr kühl. Die Musik ist diesmal eher elektronischer Natur, und eigentlich das krasse Gegenteil zum Vorgänger. Die recht experimentell klingenden Elektro-Sounds unterstreichen aber perfekt das Geschehen.
Der Film ist auch nicht ganz so blutig wie der erste, wofür die FSK dann auch mal eine Freigabe ab 16 vergeben hat; aber es bleibt eine Art Drama genau wie Teil 1.
-Nur daß das Drama diesmal etwas anders geartet ist, als beim Vorgänger (und wie man es vielleicht erwarten würde).
Auch hier fällt mir persönlich ein Vergleich zu anderen Filmen sehr schwer; aber der hat so ein wenig von "Madhouse", oder auch "Gothica".
-Ich nenne hier absichtlich keine anderen Werwolf-Filme, weil mit den klassischen Werwolf-Filmen an sich, hat "Ginger Snaps II" eigentlich nur sehr wenig zu tun.
Zumindest geht es hier nicht vordergründig um das Zerfleischen möglichst vieler Opfer...
Fazit:
Spitzen Film, allerdings sollte man zumindest den Vorgänger kennen, um das Geschehen noch besser zu verstehen. Ansonsten ist das eine Top DVD im 16:9 Format, womit man eigentlich nichts falsch machen kann (Ich zumindest, werde die DVD ganz bestimmt nicht wieder hergeben).
-Außer die hartgesottenen Horror-Freaks werden den Streifen nur sehr bedingt mögen (wenn überhaupt), weil der Horror eben nicht so sehr im Vordergrund steht.