Review

Mit einigen überraschenden und teilweise ganz schön fiesen Storywendungen versehen, konzentriert sich der Film, wie sein Vorgänger, nicht nur auf seine (klischeefrei erzählte und recht spannend inszenierte) Werwolfgeschichte. Daneben geht es eben auch hier um eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Finden eines eigenen Weges und den Kampf mit "den Umständen". Die auch hier intensiv und glaubwürdig umgesetzt worden ist, wenn auch inhaltlich nicht ganz so interessant oder vor allem neuartig wie im ersten Teil.
Tatsächlich ist genau das das größte Problem von "Ginger Snaps 2": der sich permanent aufdrängende Vergleich zu Teil 1. Bei dem die Fortsetzung nur verlieren kann, denn sie ist (trotz der Haken, die das Drehbuch an einigen Stellen schlägt) weder so originell noch so spannend. Auch das größere Budget hat dem Film nicht nur gut getan: Das Werwolf-Makeup ist zwar deutlich besser als im ersten Teil. Aber offenbar war man dank der vorhandenen Möglichkeiten auch versucht, einen grundsätzlich "größeren" Film zu machen, der nicht nur von seiner Idee und seinen Hauptdarstellerinnen getragen wird. Sondern etwa auch von einer größeren Zahl teils tief in die Handlung einbezogener Nebenfiguren - die in den meisten Fällen leider weder besonders interessant noch besonders gut gespielt sind, und so eher vom Kern des ganzen ablenken.
Trotzdem ist "Ginger Snaps 2" ein guter Film, der ungewöhnlich genug bleibt, um als solide Fortsetzung eines Genre-Meilensteins gewertet werden zu können. Wer den ersten Teil mochte, wird sich auch hier wohlfühlen. Wer mit ihm aber nichts anfangen konnte, bleibt besser fern - wie übrigens auch jeder, der den ersten gar nicht kennt. Denn "Ginger Snaps 2" funktioniert von der Storyseite her zwar auch als eigenständiger Film. Aber es gibt ständig Verweise auf und Reminiszenzen an den ersten Teil, die ohne Vorwissen eher verwirren dürften.
Anyway - ein sehenswerter Film!

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