Ein Tyrann, der unfähig zu träumen ist und daher rasant altert, entführt Kinder, um ihnen ihre Träume auszusaugen. Dies funktioniert eine Weile lang ziemlich gut, bis schließlich der 3jährige Bruder eines gutmütigen Kraftmenschen, gespielt von Ron Perlman, entführt wird und sich dieser auf die Suche nach seinem Bruder macht.
Zunächst einmal möchte ich klar stellen, dass der Film objektiv sicherlich 5-7 Punkte verdient gehabt hätte, aber ich hasse solche skurrilen Drecksfilme und das hier ist so ziemlich das Schlimmste, dass ich jemals sehen musste und mir persönlich hat an diesem Film rein gar nichts gefallen, bis auf den Abspann, der mich schließlich erlöst hat. Ich fange dann einfach mal mit dem Schlechtesten an, nämlich mit der desatrösen Regie von Jean-Pierre Jeunet, dessen angebliches Meisterwerk "Die fabelhafte Welt der Amilie" mir ebenfalls nie zusagte. Im Film dreht es sich um Alpträume und genauso inszeniert Jeunet seinen Film, wie einen riesengroßen Alptraum. Mit dutzenden skurrilen, furchterregenden und völlig überzeichneten Figuren wirkt der Film auf mich zunächst einmal wie eine reisengroße Freakshow und auch die skurrilen und merkwürdigen Effekte und die bonbon-bunte Kulisse machen das Ganze nicht wirklich besser. Diese unwirkliche Inszenierung, die in ihrer Skurrilität durchaus an Tim Burton erinnert, nervt die ganze Zeit über und jeder Zugang zum Film geht so verloren, zumal Jeunet kläglich daran scheitert, möglichst viele Figuren und Märchen in seinen Film einzubauen und sich dabei des Öfteren in den abenteuerlichsten Wendungen verläuft und deshalb in seinem eigenen Werk die Orientierung verliert. Sowohl bei dem hohen Grat der Skurrilität, als auch bei der überkonstruierten Handlung wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Die Story ist ebenfalls ein Desaster. Auch hier gibt es viel zu viele Aspekte, Nebenfiguren, Handlungsstränge und zu viele Ideen und Ansätze, die dieses furchtbare Gewirr absolut unübersichtlich machen und die eigentliche Handlung im Laufe des Films immer weiter verschleiern. Damit ist der Film nicht nur langweilig, da man wirklich keinen Bezug herstellen kann, sondern auch nervig. Die Charakterkonstruktion ist ebenfalls bizarr und übertrieben und damit geht endgültig jeder emotionale Bezug zum Film verloren. Die Haupthandlung hat ein paar unvorhersehbare Wendungen, ist aber ebenfalls überkonstruiert und langweilt damit auch. Damit liegt die Story immerhin jenseits aller Stereotypen und ist sicherlich innovativ und einzigartig, aber in diesem Fall sind die Innovation und Einzigartigkeit eher negativ zu betrachten.
Ron Perlman ist einer der charismatischsten Darsteller überhaupt und macht sich in der Rolle des dümmlichen, aber gutmütigen Riesen und Kraftmenschen ganz gut und passt mit seinem, beinahe animalischen Äußeren zudem perfekt in diese Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert ist. Nach seiner Rolle des brutalen und unmenschlichen Serienkillers in "Ermordet am 16. Juli" darf er diesmal also in einer sympathischen Rolle fungieren und zeigt damit, dass er vielseitig einsetzbar ist, aber auch Perlmans gute Darstellung konnte mich nicht mehr für den Film begeistern, zumal er in diesem skurrilen und undurchsichtigen Charakter steckt. Der übrige Cast ist ebenfalls nicht schlecht, die Bösewichte spielen diabolisch und die Kinder überzeugend sympathisch, aber mehr ist nicht.
Fazit:
Mit einer völlig verwirrenden Handlung in der einfach zu viele Figuren, Stränge und Aspekte enthalten sind und einer völlig übertrieben skurrilen Inszenierung von Jean-Pierre Jeunet, bei der er sich mehrfach im eigenen Film verläuft, ist "Die Stadt der verlorenen Kinder" ein völlig nervendes Märchen für Erwachsene, bei dem weniger definitiv mehr gewesen wäre. Nur für Fans von skurrilen Filmen wie Tim Burton oder Jeunet sie kreieren, geeignet und die 5% die ich dem Werk gebe, gibt's nur für den starken Perlman.
5%