Mäßig aufregende und leicht trashige Comicverfilmung mit „Titanic“ Fiesling Billy Zane in der Heldenrolle.
Wie schon in den Comics, auf denen „Das Phantom“ basiert, ist der kostümierte Held der Beschützer des Dschungels, der in den 40ern fiese Schurken und Schatzräuber aufhält. So auch in der Anfangssequenz, als einige dekadente Abenteurer Schätze klauen wollen – allerdings kann einer mit einem schädelförmigen Artefakt entkommen. Auch wenn die Dschungellocation durchaus Atmosphäre besitzt, so kann der Auftakt aufgrund der vielen Klischees und seiner Vorhersehbarkeit nur wenig überzeugen.
Gestohlen wurde das Artefakt von der Bruderschaft des finsteren Xander Drax (Treat Williams) gestohlen, die zur Erkennung ein Spinnenetz auf den Arm tätowiert hat. Drax braucht drei der Schädel, damit ihm die Macht zuteil wird, die Erde zu beherrschen. Nuja, wenig originell und schon tausend mal durchgekaut kann man dazu nur sagen, zumal auch die Bruderschaft nur die Klischeetypen vom Mafiaboss bis hin zum Polizeipräsidenten umfasst.
Als Diana Palmer (Kristy Swanson) nach Afrika reißt, um dort im Auftrag ihres Vaters mehr über Drax und seine Schergen zu erfahren, die einen weiteren Schädel aus dem Museum ihres Vaters haben wollen, wird sie von auch prompt von Drax' Häschern gefangengenommen. Doch das Phantom boxt sie natürlich raus und nimmt den Kampf auf...
Trotz des interessanten Backgrounds weiß „Das Phantom“ nicht so recht zu punkten. Denn aus der Indiana Jones ähnlichen Atmosphäre und dem ungewohnten Helden (das Phantom ist keine feste Person; der „Beruf“ wird vom Vater an den Sohn übergeben), kann der Film sein bisschen Kapital schlagen. Aber leider ist der Plot zu ausgelutscht und mit Klischees überfrachtet, was neben dem starken Spannungsmangel den Film in erster Linie recht oberflächlich und uninteressant macht; auch wenn es mit recht hohem, sogar etwas gehetztem Tempo zugeht.
Das geringe Budget des Films wird auch ganz gut in die Kulissen gesteckt, welche zwar arg bunt sind, was aber wieder zum Gedanken einer Comicverfilmung passt. Teilweise trägt das arg farbenfrohe Design aber auch zum Trashfaktor des Films bei – neben den stellenweise schwachsinnigen Dialogen und den etwas billigen Spezialeffekten.
Ein paar spektakulärere Szenen gibt’s auch, denn bis die Welt gerettet und die holde Maid bezirzt ist, darf das Phantom noch ein wenig kloppen und schießen – natürlich nur auf jugendfreieste Weise, also sollte man von diesen Szenen nicht wirklich was erwarten. Lediglich einige Stunts können sich sehen lassen, aber ansonsten ragt „Das Phantom“ auch in dieser Beziehung nicht aus dem Einheitsbrei heraus.
Billy Zane beweist zwar Charme und Stil als titelgebendes Phantom, kann aber nur halbwegs überzeugen. Treat Williams gibt den trashig-übertriebenen Bösewicht auf mittelprächtigem Niveau und auch Kristy Swanson bleibt sehr blass. Lediglich ein wenig besser ist Cary-Hiroyuki Tagawa als Fiesling mit Kurzauftritt. Eine frühe Rolle spielt hier auch Catherine Zeta-Jones – aber auch nicht besser als der Durchschnitt (zumal die Rolle rein Drehbuchmäßig recht schwach ist).
Recht lahme Comicverfilmung; auch wenn „Das Phantom“ ein paar oberflächliche Reize hat, so dominiert doch Langeweile die meiste Zeit des Films.