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Tel Aviv in den 60ern: Die drei Freunde Benny (Yftach Kazur), Momo (Jonathan Sagall) und Johnny (Zachi Noy) haben nur eins im Kopf: Mädchen! Doch ihre Freundschaft wird bals auf die Probe gestellt, denn Benny verliebt sich unsterblich in die schöne Nili (Anat Atzmon), die jedoch nur etwas von Momo will. Aber dann wird Nili von Momo schwanger...

Eis am Stiel dürfte die erste Teeniekomödie überhaupt gewesen sein. In diesem Film wurden die Probleme pubertierender Teenager zum ersten Mal auf die Schippe genommen. Quasi ein Vorläufer zu "American Pie".

Der Film wurde ein durchschlagender Erfolg, wohl aufgrund seiner Identifikationsmöglichkeiten mit den Hauptdarstellern. Ob der Draufgänger Momo, der eher schüchterne Benny oder der fette Johnny, der nie ein Mädchen abbekommt, für jeden ist etwas dabei. Von den Schauspielern kennt man heute kaum einen mehr, außer der "Eis am Stiel"-Reihe hatten sie keine Auftritte mehr. Schade eigentlich, sie sind alle recht sympathisch und zeigen allesamt ordentliche Leistungen.

Hoch anrechnen muss man dem Film, dass er nicht nur Witze unter der Gürtellinie am laufenden Band serviert, sondern sich auch durchaus mit ernsten Problemen (z.B. Schwangerschaft bei Jugendlichen) auseinandersetzt. Das soll nicht heißen, das es nicht genug Zoten gibt. Das Schwanzmessen oder die Szenen mit den Filzläusen gehörten in den 70er mit Sicherheit zum derbsten, was es zu Sehen gab. Heute ist das in allen Tenniefilmchen üblich.

Der Soundtrack ist durchaus gelungen. Vorausgesetzt der Musikgeschmack tendiert Richtung Oldies. Dann bekommt man nämlich den ganzen Film über 50er - 60er Jahre Partyhits vom Feinsten geboten. Ich kenne kaum einen Film, bei dem die Musik so ausgeprägt ist wie bei "Eis am Stiel", wo jede Situation von Musik untermalt wird. Dabei wechselt der Stil in den traurigen Szenen, von denen es auch einige gibt. Vor allem der Schluss erinnert eher an ein Drama, was den Film zusätzlich noch sehr nachdenklich macht.

Fazit:
Ein Evergreen unter den Teeniekomödien. Nicht nur zotig und frech, sondern auch nachdenklich stimmend. Wer etwas für Lebensgefühl und Musik der 60er übrig hat oder zwischen 14 und 20 Jahren ist, sollte den Film unbedingt kennen.

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