Review

Ein geheimnisvoller Rächer bringt gesuchte Serienkiller zur Strecke und zieht zugleich einen jungen FBI-Agenten tiefer in den Fall, als diesem lieb sein kann.
E. Elias Merhiges "Suspect Zero" erlangte zu Recht keinen sonderlichen Bekanntheitsgrad und versinkt ebenso schnell in der Masse konventioneller Serienkillerstreifen wie kürzlich "Taking Lives" mit Angelina Jolie. Die nicht immer logische Story von "Suspect Zero" entwickelt zwar im späteren Verlauf durchaus interessante Ansätze rund um eine ehemalige und geheime Spezialabteilung des FBI, dennoch schafft es der Film insbesondere in Hälfte 1 kaum bis garnicht, Spannung zu erzeugen. Grund hierfür ist schlicht und ergreifend die Tatsache, daß dem Zuschauer der mordende Rächer von Anfang an offen präsentiert wird. Zwar verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, daß selbiger natürlich nicht die wahre Bedrohung darstellt, E. Elias Merhiges vermag es jedoch nicht, im potentiell spannungsbehafteteren Teil der Geschichte, nämlich den noch frei herumlaufenden Killern, Aktzente zu setzen. Überhaupt wird dieses, normalerweise doch dominierende Storyelement rudimentär gestreift und kommt nur im Showdown wirklich unmittelbar zur Geltung.
Insgesamt kann man hier handlungstechnisch wohl tatsächlich von "verkorkst" sprechen, da ein solcher Film nunmal von Spannung und Überraschungen lebt - beides erhält hier drehbuchbedingt überhaupt keine Chance.

Was den Film noch sehenswert macht, ist die sehr routinierte optische und akustische Umsetzung. Aber was nutzt das schon, wenn es an den elementaren Genre-Stützpfeilern wackelt? Oberflächlich kaschierende Action gibts nämlich auch praktisch keine, Gore sowieso nicht - Wenn denn mal etwas passiert, blendet die Kamera gar zumeist vor der eigentlichen Aktion weg.
Schlussendlich hinterlassen die Darsteller ein ebenfalls durchwachsenes Bild: Aaron Eckhart spielt zwar solide, kann aber keine Sympathien beim Zuschauer erlangen - auch ein Verdienst der oberflächlich bleibenden Charaktere. Man erfährt zwar, daß im Falle Eckharts irgendwas in der Vergangenheit gewesen ist, was genau, bleibt jedoch weitesgehend unklar.
"Matrix"-Star Carrie-Anne Moss kann mangels Screentime ebenfalls keine Nach 2 Minuten noch wahrnehmbaren Duftmarken hinterlassen, einzig Ben Kingsley gelingt es, seinem Charakter so etwas wie Ausstrahlung zu verleihen.

Fazit: Es bleibt ein überflüssiger Genrebeitrag, weder Fisch noch Fleisch.

Details
Ähnliche Filme