Tschüss Fäkal Humor - Hallo Langeweile.
Mit Filmen wie "Dumm und Dümmer", "Kingpin" oder "Verrückt nach Marry" hat das Brüderpaar Booby und Peter Farrelly gezeigt, das es dem Publikum wohl ausreicht möglichst viele Witze über und mit Körperflüssigkeiten und ähnlichem zu machen um erfolgreich zu sein. Da sich aber jeder Regisseur wohl doch weiter entwickeln möchte, und auch die Fans der alten Filme inzwischen älter geworden sind, haben sich die Farrelys bereits mit ihrem letzten Film "Schwer verliebt" vom alten Stil entfernt. Auch "Unzertrennlich" verzichtet auf allzu derben Witz und versucht seinen ganzen Humor und die gesamte Komik aus einer einzigen Quelle zu schöpfen: dem siamesischen Brüderpaar Bob (Matt Damon) und Walt (Greg Kinnear).
Die beiden leben in einem kleinen Kaff an der Ostküste der USA und betreiben einen Schnellimbiss. Alles ist vollkommen normal, die Leute kenn die beiden seit Geburt und im gesamten Dorf werden die beiden respektiert und gemocht. Der Humor entsteht hier also nicht auf Kosten der beiden mit einer offensichtlichen Behinderung, sondern auf Kosten derer, die sich dadurch gestört fühlen, wie etwa ein Urlauber. Auch entsteht die Komik aus dem Alltag der beiden Brüder und wie sie diesen meistern. So ist Gregg der Star der örtlichen Theatergruppe, und sein Bruder, der sich immer versucht dezent im Hintergrund zu halten bricht jedes mal in Panikanfälle aus, wenn er auf die Bühne muss.
Als Gregg beschließt nach Hollywood zu gehen um dort Schauspieler zu werden muss Bob logischerweise mit. Kaum in Hollywood angekommen machen die beiden die Bekanntschaft von April (Eva Mndez) die ihnen auch gleich eine Agenten empfiehlt. Als die beiden dann noch auf einem Studiogelände Cher kennenlernen und sie die beiden benutzen will um aus ihrem Serienvertrag rauszufliegen, macht sich beim Zuschauer die Hoffnung breit, das der Film, der bis dahin eher behäbig und langatmig daherkommt, zu einer netten Satire auf Hollywood entwickelt. Doch leider beschränkt sich das auf Cher, die ansich ja schon wie ein einziger Witz wirkt.
Der größte Fehler den die Farrelys in "Unzertrennlich" begehen ist, dass sie sich durch die Konzentrierung des Humors auf die Situation der Brüder zusehr einschränken. Und so ist dann schon zu Beginn wohl jedem klar, was man noch alles an Gags erwarten kann. Kein noch so vorhersehbarer Siamesische Zwillinge Gag wird ausgelassen. Logisch das dabei die Qualität zwischen sehr gut und absolut mies schwankt. Leider sind die guten Gags und Ideen zu selten um wirklich zu überzeugen. So etwa in einer Situation als Bob sich mit seiner Internetfreundin trifft, sie aber nichts von seiner Situation weis und auf einmal neben ihm im Bett ein lebensgroßer Teddybär legt. Das ist charmanter Humor, der dem Zuschauer nicht mit der Keule eingehämmert wird.
Die beiden Hauptdarsteller bieten übrigens großartige Leistungen, und insbesonder Matt Damon hätten es sicher nicht viele zugetraut, dass er diese Rolle so charmant und natürlich rüberbringt. Total Ausfälle sind dagegen Cher, die inwzischen vollkommen aussieht als ob sie vor Jahren konserviert worden wäre, und Eva Mendez, die hauptsächlich durch ihren Wonderbra gestützten Ausschnitt auffällt.
So bleibt letztlich ein Film, der einige wirklich gute Gags bietet, aber dabei doch nicht über Komödien Mittelmaß hinauskommt, da sich die beiden Regisseure zu sehr auf die Komik die durch die Stuation der beiden Brüder ensteht, beschränken. So ist man dann, leider, die meiste Zeit gelangweilt und überlegt wann wohl endlich der nächste vorhersehbare Gag kommt. Schade, bei der Story wäre sicherlich bedeutend mehr drin gewesen.