"Unzertrennlich" hat bisher schlechtere Kritiken erhalten, als der Film es verdient hat. Das gab mir Anlass zu meiner ersten Rezension.
Bob und Walt sind ein Brüderpaar, die seit Geburt an einer Stelle an der Seite zusammengewachsen sind. Sie haben sich darauf aber perfekt eingestellt und führen den Umständen entsprechend ein glückliches Leben. Nun möchte Walt, der Talent zum Schauspielen hat, sich gerne an etwas größerem probieren und überzeugt Bob, ihm dabei eine Chance zu geben. Also fahren sie nach Hollywood und beginnen mit der Suche nach einer Rolle für Walt. Dass es dabei natürlich zu vielen Situation kommt, in denen das zusammengewachsene Brüderpaar improvisieren muss, bleibt nicht aus...
Der Film wurde von den Regisseuren gedreht, auf deren Kappe auch "Verrückt nach Mary" und "Schwer verliebt" gehen. Man weiß also genau, auf was man sich einlässt: auf eine Komödie. Ich erwähne das grundlegend, damit man sich erst gar nicht auf tief greifende Emotionen einstellt und die teilweise irrealen Situationen nicht so streng bewertet. Wer das beherzigt, wird richtig Spaß haben. Ich für meinen Teil bin ohne besondere Erwartungen an den Film herangegangen. Zwar fand ich den Trailer amüsant, aber vielen guten Trailern folgen enttäuschende 90 Minuten. Hier war das nicht der Fall.
Matt Damon und Greg Kinnear spielen fantastisch und wirken in keinem Moment albern. Es wirkt also nicht so, als wenn man sie mit dem Drehbuch erschlagen hätte, sondern sie spielen ihre Rollen sehr authentisch. Das ist ein wichtiger Grund, warum man über die überwiegend vorherrschende Situationskomik wirklich lachen kann. Man hat nie das Gefühl, dass man zum Lachen gezwungen werden soll, so wie es mir in manchen anderen Komödien vorkommt. Vielmehr ist es so, dass es immer wieder mal ruhige Szenen gibt, in denen man wieder etwas auf den Boden zurückkommt, um für den nächsten Lacher fit zu sein. Es ist also kein andauerndes Gag-Feuerwerk, denn das wäre auf Dauer langweilig. Und für ein paar kleine Emotionen war auch noch Platz. Für mich ist der Film in dem Sinne "wohltemperiert". Ich hatte das Gefühl, über die gesamte Laufzeit gut unterhalten zu werden. Die Szenen sind relativ kurz gehalten, wodurch der Film nicht langatmig wirkt.
Ich muss die Kritik abstreiten, dass es sich hier um einen Film handeln würde, der die Tragik zusammengewachsener Menschen in irgendeiner Form ausnutzt. Dafür ist der Film doch viel zu absurd und "leicht" - und auch nicht kitschig genug. Also: der Film versucht nicht, irgendeine Wertung auszugeben sondern soll nur unterhalten.
Ich hatte vor, den Film einfach so nebenbei über den Bildschirm laufen zu lassen, aber das hat nicht funktioniert. Dafür bekommt er von mir 7 von 10 Punkten (ich wollte zunächst 8 geben, habe aber einen Punkt abgezogen, weil ich die Gesangsszene am Ende des Films überflüssig finde; das inhaltliche Ende des Films dagegen finde ich völlig ok).