Wild Side (1995)

Wild Side ist ein Erotikthriller aus dem Hause NuImage. Von NuImage kommen ja meist nur weniger gute B-Actioner. Hier hätten wir mal einen billig produzierten Erotikthriller. Das ganze Budget wurde wahrscheinlich nur für Christopher Walken und Anna Heche ausgegeben. Das Geld schien dann so knapp zu sein, das es im ganzen Film nur noch eine handvoll anderer Darsteller gibt, wovon die meisten nur in kleineren Nebenrollen zu sehen sind.

Wild Side kann man in 2 Hälften unterteilen. Während der Film in der ersten Hälfte sich ausschließlich auf die Erotik konzentriert und er ziemlich langweilig ist wird er in der zweiten Hälfte dann zum Thriller, es gibt keine einzige Sexszene mehr und sogar den ein oder anderen Spannungsmoment. Hälfte 1 ist schwach, Hälfte 2 ist gar nicht mal so schlecht und kann noch einbisschen was retten. Zur Rettung tragen dann auch noch die Schauspieler bei. Es gibt 2 bekannte Gesichter zu sehen. Einmal ist da Christopher Walken, der ja schon in zahlreichen erfolgreichen Hollywoodfilmen, unter anderem auch in Pulp Fiction mitgespielt hat. Wild Side zählt sicher nicht zu den Lichtblicken seiner Karriere. Dennoch spielt er den Gangster hier solide. Dann ist da noch Anna Heche. Sie genoss damals noch keinen hohen Bekanntheitsgrad. Einen richtigen Namen machte sie sich erst mit dem weniger gelungenen Remake von Hitchcock’s Psycho. In Wild Side hat sie sich ganz schön gehen lassen. Nicht nur einmal ließ sie ihre Hüllen fallen und in der ersten Hälfte, die ja praktisch nur aus Erotik- und Sexszenen besteht, darf man sie dann öfters mal in Bettszenen bestaunen. Erst treibt sie es mit Christopher Walken, dann von hinten auf dem Tisch mit einem anderen um dann anschließend in einer 5-minütigen Sequenz in der sie in einem lustvollen Akt mit der jungen Asiatin Joan Chen verwickelt ist gezeigt zu werden. Nachdem der Zuschauer dann 45 Minuten langweilige Softsexszenen mit Anna Heche über sich ergehen lassen hat wird es dann doch noch einbisschen spannend. Ich meine, Anna Heche sieht ja wirklich nicht schlecht aus, das Problem war nur das ich einen Thriller sehen wollte und nicht Anna Heche im Bett. Ich habe auch nichts gegen einbisschen knisternde Erotik in Filmen, wenn es allerdings zu viel wird und dafür die Spannung dran glauben muss, dann finde ich das nicht mehr gut. Nachdem ich erstmal gelangweilt Däumchen gedreht habe kam es dann doch noch. Langsam baute sich etwas Spannung auf und das Finale kann sich sogar sehen lassen. Da wird zum Glück auf weitere überflüssige Sexszenen verzichtet und ich bekam noch eine Dreiviertelstunde Thriller zu sehen, so wie ich mir das vorgestellt hatte.

Storytechnisch macht der Film nicht viel her. Aufgrund der relativ guten zweiten Hälfte wo es doch noch einbisschen so was wie Handlung gibt kann man nicht sagen, dass Wild Side einer von diesen vollkommen blödsinnigen Erotikthrillern ohne jede Geschichte ist, viel bekommt man an Handlung aber nicht zu sehen.

Fazit: Hätte man die erste Hälfte weggelassen und anstatt Erotik mal einbisschen was spannendes eingebaut hätte aus Wild Side sogar ein guter Film werden können. In der zweiten Hälfte gibt es dann noch so den ein oder anderen Spannungsmoment sodass man den Film noch als ansehbar einstufen kann. Die guten Darsteller retten auch noch einbisschen was, also ist Wild Side guter Durchschnitt. Großes sollte man davon aber wirklich nicht erwarten.