T.N.T. - Für immer in der Hölle (1997)

Robert Radlers vierter Einsatz als Spielfilmregisseur, da er eher zum Serienregisseur tendiert. Doch der Mann ist in meinen Augen ein echter Könner, dem man viel zu wenige Drehbücher im Actionbereich anbot. Was er auch bekam, setzte er meist überdurchschnittlich um. Man nehme als Paradebeispiele "Karate Tiger IV - Best of the Best" und "Best of the Best 2 - Der Unbesiegbare". Mit "T.N.T", steht übrigens für Tactical Neutralization Team, ist im ebenfalls ordentliche Genreware gelungen und das ist eigentlich nur Radler zu verdanken. Den drei Drehbuchautoren Chuck Konzelmann (Point Blank), Darrell Sedliar und Cary Solomon (Point Blank, Race against Time) ist nur der gängige Spießroutenlauf eingefallen.
Und in dem geht es um Alex (Olivier Gruner), der ein Mitglied des Tactical Neutralization Teams ist. Eine Einheit bestehend aus den besten Söldnern, finanziert vom Multimillionär Russo (Eric Roberts). Doch Alex will aussteigen und bei seinem letzten Einsatz tötet er ausversehen eine Frau und ihr Kind.

Radler startet actionreich mit zwei Einsätzen des Teams. Da wird aus allen Rohren gefeuert, Gruner darf ein wenig seine Kampfkunst präsentieren, zudem dürfen die Pyrotechniker ihr Können beweisen. Doch mit Alex Ausstieg aus der Einheit wird es dann deutlich ruhiger. Alex zieht sich in die Abgeschiedenheit eines kleinen Städtchens zurück und widmet sich seiner Freundin Jamie (Rebecca Staab), nebst seinem besten Kumpel Jim (Randy Travis). Leider ist das wenig spannungsfördernd und ausser einer amüsanten Kneipenprügelei gibt es im Mittelteil nichts an Action zu begutachten. Auch sind die Charaktere nicht interessant genug und man weiss immer was als nächstes passiert. Uns ist sofort klar, dass Russo den Ausstieg von Alex nicht duldet und ihm die Einheit auf den Hals hetzt. Diese kidnappen als Erstes Jamie und verletzten Jim schwer, damit unser Held einen Grund hat seine Ausrüstung auszugraben und in den Kampf zu ziehen.

Das Finale ist dann wirklich gelungen, denn Alex muss nun gegen die gesamte Einheit antreten. Das artet in Guerillataktiken, Shootouts, Zweikämpfen und Explosionen aus. Actionmäßig wirklich sauber von Radler inszeniert mit einigen Härten. Da darf ein langer Endkampf nicht fehlen.
Die Darsteller machen ihre Sache recht gut. Olivier Gruner darf sein Talent als Kampfsportler unter Beweis stellen und ist auch als Schauspieler brauchbar. Randy Travis als Sheriff Jim Shelton ist ebenfalls eine gute Besetzung, wobei ich mir von Eric Roberts ein wenig mehr erhofft habe. Kane Hodder und Philips Bruder Simon Rhee haben eine Nebenrolle.

Mit seinen kurzen 81 Minuten Lauflänge bietet "T.N.T." Kurzweil. Da ist es Schade, dass der Mittelteil etwas zäh ausfällt, wobei das Erste und das letzte Drittel Action satt bieten. Der Plot ist nur Routine, die Darsteller in Ordnung, gute Unterhaltung ist dem Actionfan gewiss. Radler punktet erneut mit seiner guten Inszenierung und die Actionszenen haben ordentlich Schmackes.