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Nach Penetration Angst (2003) legte Manta-Manta-Regisseur Wolfgang Büld im Jahr darauf mit Lovesick: Sick Love gleich ein weiteres leckeres Indie-Exploitation-Movie nach, mit einer überwiegend unveränderten Crew & mit denselben Hauptdarstellern, die im Vorgänger bereits gut miteinander harmoniert haben. Julia (Fiona Horsey) ist mit dem Rockmusiker Istvan (William Rowsey) zusammen, der aufgrund seiner Drogensucht bei Gangstern in der Kreide steht. Die als Kellnerin & als Zimmermädchen arbeitende Frau ist in ihn so verschossen, dass sie ihm bei der Geldbeschaffung hilft, selbst wenn sie dafür im Hotel einem Gast einen runterholen muss. Als sie ihren Boss Michael (Paul Conway), der für seine kranke, jedoch herrschsüchtige Mutter (Jessica Barnes) das Hotel führt, sturzbetrunken erwischt, gaukelt sie ihm vor, sie hätten eine heiße Nacht miteinander verbracht. Gibt ja gutes Geld aus ihm rauszuquetschen. Der liebestrunkene Narr kann sein Glück kaum fassen, zumal er sich immer Nachwuchs gewünscht hat. Na? Ob die Hübsche da mal nicht mehr abgebissen hat als sie schlucken kann?

Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass es am Ende des Weges nur wenige Gewinner geben wird. Die Figuren nützen die Schwächen der anderen schamlos aus, es wird heftig manipuliert, sowas wie Moral scheint nicht zu existieren. Und wenn jemand das üble Spiel durchschaut, ist Rache angesagt, gerne serviert mit einer Extra-Portion Fiesheit & Demütigung. Der Streifen ist technisch gut gemacht, fühlt sich aber dennoch sehr rau & schroff an. Der Hingucker ist natürlich die sehr freizügig agierende Fiona Horsey, die bereits während des verspielten Vorspanns nackt herumläuft, wobei die geschickt platzierten Namen der Cast allerdings immerzu ihre Brüste verdecken. Der angeblich von Heinrich von Kleist inspirierte Plot hält einige Wendungen & Überraschungen parat, die z. T. recht böse, pervers & krank sind, ohne dass es allzu unangenehm wird. Und auch wenn es nie spannend ist, so hat der Streifen diese spezielle Qualität, dass man sich auch nie langweilt. Ich folgte dem Geschehen fasziniert & konnte den Blick nicht von diesem "Liebeskarussell" abwenden. Und ehrlich gesagt... ich wollte es auch gar nicht.

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