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Cliff Allister McLane, Kapitän des Raumschiffs "Orion", wird aufgrund wiederholter Alleingänge vom Oberkommando degradiert und mitsamt seiner Crew für drei Jahre zur Raumpatrouille eingeteilt. Der Chef des Galaktischen Sicherheitsdiensts Oberst Villa zwingt ihm zusätzlich noch die bildhübsche aber engstirnige Agentin Tamara Jagellovsk als Crewmitglied und Anstandsdame auf. Als die Erde dann von Exoterristen, den außerirdischen "Frogs" bedroht wird, kann nur McLane mit der Orion die Menschheit retten.

Ach ja, die guten alten Zeiten. Raumpatrouille Orion lief in den seligen 80ern im Fernsehen und als kleiner Steppke mußte man dabei natürlich, auch mangels Alternativen, einfach reinschauen. Das einzige was dabei noch konkret im Gedächtnis haften blieb, war jene legendäre Konsolenapparatur, im Volksmund auch Bügeleisen genannt.
Der Kinofilm ist dabei nichts anderes als eine Zusammenfassung der damaligen Fernsehfolgen, lediglich ergänzt durch Elke Heidenreich, die eine Fernsehsendung moderiert die die einzelnen gezeigten Fetzen der Episoden erklärt und kommentiert und so die Schnipsel zu einem sinnigen Ganzen führt. Warum der Film jetzt eigentlich Rücksturz heißt und innerhalb der Geschichte immer vom Rücksturz auf die Erde die Rede ist, keine Ahnung, vielleicht ist der Begriff Rückflug im Jahr 3000 aus der Mode gekommen, ein Sturz ist doch eher eine unkontrollierte Abfolge von Ereignissen.
Andererseits paßt das aber auch zum Schönherr und seiner Truppe, solche Sachen wie disziplinierte Kommandostruktur waren in der Serie ja sowieso Fremdwörter und insgesamt gesehen hat Commander McLane deutlich mehr Befehle verweigert oder verbogen als ausgeführt. Ebenfalls jedesmal erneut nostalgisch wertvoll sind die putzigen Unterwasserbasen mit den in der Decke eingebauten Aussichtsfenster auf die Meeresfauna oder wie man sich in der Zukunft Modetänze vorstellt, da würde selbst Fry aus Futurama nach dem Rücksturz ins Jahr 3000 sich lieber freiwillig nochmal einfrieren lassen würde.  
Auch McLane ist (logischerweise) immer noch der alte Dickkopp mit eigenwilligen Prioritäten, der eigentlich lieber die Erde hopsgehen läßt um stattdessen seine General Kumpeline zu retten. Logischerweise wurde auch die Love Story mit Eva Pflug auch in den Kinofilm mit eingebaut und natürlich sind die bösen Frogs auch wieder mit dabei. Dabei gelang dem ZDF im Jahre 1966 eigentlich mit denen der Brüller des Jahrzehnts, denn Frogs ist ja nichts anderes als die Abkürzung für "feindliche Raumverbände ohne galaktische Seriennummer", schade das die Jungs aus Mainz Humor dieser Art nie wieder gezeigt haben.
Technisch gesehen ist die Orion aus heutiger Sicht natürlich ziemlich antiquiert. Was man damals an Sets und Kulissen zusammengbastelt hat erzeugt heute eher ein müdes Lächeln. Selbiges gilt natürlich auch für die Tricktechnik, die damals noch mit einfachsten Mitteln und ohne Computerunterstützung auskommen mußte. So sehen die Frog Raumschiffe eigentlich eher aus wie der Bastard aus Papierfliegern und Wäscheklammern. Auch die spärlichen Weltraumschlachten haben bestenfalls Space Invaders Niveau. Eigentlich gilt generell, wer mal wieder nostalgische Gefühle haben möchte sollte mal reinschauen, während die MTV Generation sich vermutlich am Kopf kratzt und sich wundert was ihre Großeltern damals für einen Blödsinn gekuckt haben. Eigentlich schade das deutsche Science Fiction heutzutage nicht mehr stattfindet und sei es nur in schwarz/weiß.
7/10 (inkl. Nostalgie Bonus)

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