Brian G. Hutton schickt Clint Eastwood, Richard Burton und weitere Agenten auf eine Mission ohne Netz und doppelten Boden in die Alpen, wo sie während des 2.Weltkriegs einen gefangenen General aus einem bayrischen Schloss retten sollen. Doch der Auftrag gestaltet sich schwieriger als erwartet, weil mehr als nur ein Agent falsch spielt…
In Zeiten seelenloser Sommerblockbuster kommt ein Film wie „Agenten sterben einsam“ gerade recht. Huttons Spionagethriller ist Actionkino in seiner reinsten Form, hochkarätig besetzt und spannend inszeniert. Die Tatsache, dass ab dem Absprung gleich zu Beginn (ein Agent stirbt dabei gleich, und das keineswegs durch Zufall) nicht sicher ist, wer eigentlich wen ausspielt, wirkt äußerst spannungsfördernd. Wird zunächst der Verdacht auf Major Smith gelenkt, so entlarvt dieser die wahren Verräter in einer doppelbödigen Sequenz in einem Konferenzraum im Schloss, die an Spannung nur schwer zu toppen ist.
Bei der anschließenden Flucht setzt Hutton dann ganz auf Action, nonstop ist etwas am explodieren und Tote gibt es zuhauf. Clint Eastwood findet als beidhändiger MG-Schütze endgültig zu seiner Top-Form, während Burton eher für das weitere taktische Vorgehen zuständig ist. Die legendäre, Schwindel erregende Szene auf einer Seilbahn gipfelt schließlich in einer rund 20minütigen Verfolgungsjagd, die all das bietet, was man sich von einem Actionfilm der damaligen Zeit wünschen kann.
Freilich wird der Zufall manchmal zu arg strapaziert, wenn Zeitbomben genau dann hochgehen, wenn sie müssen und alle Deutschen (einer davon widerlich klischeehaft blond) schießen, als ob sie aus drei Metern kein Scheunentor treffen würden, während Eastwood und Co. spielend leicht den Bodycount nach oben jagen. Das und ein paar weitere Unglaubwürdigkeiten, was das dumme Verhalten deutscher Soldaten anbelangt, verhindern schließlich, dass „Where Eagles Dare“ in die Sphären eines „The Great Escape“ vorstoßen kann.
Dennoch ist das hier ein wegweisender Spionagethriller, von dem sich immer noch viele Filme und Computerspiele („Return to Castle Wolfenstein“, „Commandos“ etc.) einige wegweisende Sequenzen abschauen. Die paar Logikfehler werden von der grandiosen Szenerie mit den vielen Statisten, die große Authentizität vortäuschen, gekonnt überspielt, sodass „Agenten sterben einsam“ ein zeitloser Agentenfilm ist, den sich Fans gepflegter Old-School-Action auf keinen Fall entgehen lassen sollten.