Santee, der Einzelgänger (1973) von Gary Nelson
Kurzer Hinweis vorab: Bei der Profilerstellung dieses Films hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Der dt. Alternativtitel heißt: "Santee - Der blutige Pfad der Rache" - nicht "...Pfand der Rache"! Dieser Abschnitt kann dann nach Korrektur durch die OFDb-Redaktion entfernt werden.
...Der ehemalige Sheriff Santee (Glenn Ford) hatte aufgrund eines tragischen Zwischenfalls sein Amt abgegeben und betätigt sich seitdem gelegentlich als Kopfgeldjäger. Als er eines Tages wieder auf der Jagd ist, wie er es nennt, tötet er eine Handvoll Banditen - darunter auch einen gewissen Deaks (Robert J. Wilke). Erst kurz davor hat dessen Sohn Jody Deaks (Michael Burns) ihn wiedergefunden, der nach seiner Mutter nun auch seinen Vater verloren hat. Santee gibt ihm bei sich auf seiner Ranch ein neues Zuhause, obwohl er damit rechnen muss, dass sich Jody irgendwann rächen könnte. Dieses Verhältnis tut aber beiden gut, worüber sich auch Santees Frau Valerie (Dana Winter) freut. Doch eines Tages kommt Sheriff Carter auf Santees "Ranch der 3 Pfeile" und berichtet, dass die Banner-Bande wieder durch das Gebiet zieht. Sie waren es, die einst auf Santee geschossen und seinen Sohn getötet haben...
Dieser Western wurde sehr sorgfältig inszeniert und schön umgesetzt. Zu gewisser Zeit sind bestimmte Handlungen sehr spannend aufbereitet und alles in allem gut fotografiert. Auch sieht man den ziemlich blutigen Schießereien schnell an, dass dieser Streifen aus den 1970ern und nicht aus den 50er Jahren stammt. Man verwendet hier viel Zeit um alles klar verständlich und glaubwürdig zu gestalten. Allerdings hält man sich dabei inhaltlich zu lange mit dem Leben auf der Ranch und dem neuen Familienmitglied auf. Insgesamt gerät hier das Verhältnis von Laufzeit, Dialog, Action und Nebenhandlung etwas in Schieflage. Ich will damit nicht andeuten, dass er zwischendurch langweilig ist, jedoch ist die Story etwas zu einfach gehalten und musste dann auf rund 86 Minuten gestreckt werden. Auch ist sie teils vorhersehbar, es fehlt quasi noch irgendein Highlight oder eine (Art) Überraschung. Aber gerade Glenn Ford zieht einen Zuschauer wie mich trotzdem in den Bann und der Schlussakt ist mit einem besonderen Effekt versehen, der ein spannendes Ende garantiert, sodass "Santee, der Einzelgänger" mehr als guter Durchschnitt ist.
Und der Titelsong, der etwas nachdenklich klingt, hat Potential eines Ohrwurms.
Ich kann diesen Film daher nicht nur allen Glenn-Ford-Fans empfehlen, sondern auch denjenigen, die neben Ballereien auch eine ausgewogene Handlung mit Dramatik und etwas Tiefgang sehen möchten. So vergebe ich für diesen an sich wirklich gut gemachten, aber mit Action sparsam dosierten Western 7 von 10 Punkte.
Die DVD VÖ von Filmconfect kann bild- und tonmäßig punkten - keine Mängel.
Viel Spaß und gute Unterhaltung!