La Mano nera - prima della mafia, più della mafia
Bei Filmen, die auf dem Wühltisch für einen Spottpreis angeboten werden, habe ich meist ein ungutes Gefühl, doch bei diesem italienischen Schmuckstück wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Regisseur „Antonio Racioppi“ hat mit seinem letzten 1973 gedrehten Film, „Auch Killer müssen sterben“ eine kleine Perle kreiert. Einen schönen Mafia Thriller, aus den 20er bei denen es an nichts fehlt.
Dieser Film macht deutlich, mit wie viel Liebe und Herzblut Filme „früher“ produziert wurden. Dies ist einfach kein Vergleich mit diesem „neumodischen“ Gemurkse von der Stange, die mit übertriebener Geschwindigkeit und völlig überladenen Effekte mehr Versauen als alles andere. Bei „Auch Killer müssen sterben“ haben wir es mit so einem mit Herzblut produzierten Film zu tun. Das sollte man vorher wissen, bevor man sich entscheidet, diesen Film anzuschauen. Denn wer mit altem Klamauk nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger davon lassen.
Ich gehöre zu den Glücklichen, die sich auch mit altem Klamauk anfreunden, vorausgesetzt, der Film spricht mich an und das hat „Auch Killer müssen sterben“ definitiv in den ersten Minuten schon getan. Die Story handelt von einem jungen Sizilianer „Antonio Turris“ (Michele Placido), der von Sizilien nach New York ausgewandert ist, um besseres Geld zu verdienen. Hier macht er Bekanntschaft mit Niedriglöhnen, Nichtwillkommenssein und Prostitution. Als „Antonio Turris“ (Michele Placido), in der gerade erst bekommenen Stelle in einer Zementfabrik wieder gekündigt wurde begießt er seinen Unmut in einem Bordell.
- Diese Szenen dort sind wie ich finde schon mal mehr als gelungen. Mit einer lustigen Musik untermalt bekommt man gewitzte Dialoge zu hören und natürlich auch ein paar hübsche Titten zu sehen. Die ganzen Szenen strahlen hier eine Atmosphäre aus die einen fesseln und einen schon fast dabei sein Lassen. Wirklich sehr gut und vor allem authentisch gemacht. -
Nachdem „Antonio Turris“ (Michele Placido), im Bordell ein Nümmerchen geschoben hatte, bemerkt er einen Dieb, der die Freier beraubt und diesen in Folge in die Schranken weisen will. Dieses missglückt jedoch und er unterliegt seinen Gegnern, doch Hilfe durch Mafiosis naht und retten ihn das Leben.
„Massara“ (Gilberto Galimberti) Mitglied der sich im Aufbaubefindenden Mafia rettet „Antonio Turris“ (Michele Placido), das Leben, doch als dieser seinen Freund „Don Salvatore“ mit einem Spieß ermordet eskaliert die flüchtige Bekanntschaft vor Augen der höhergestellten Mafiosis. Schließlich hilft auch hier „La Famiglia“ und der etwas naive und gerechtigkeitsliebende „Antonio Turris“ schliddert immer mehr in die Mitgliedschaft der Mafia. „Professore“ (Philippe Leroy) bürgt für „Antonio Turris“. Der Mafioso treibt unbewusst „Antonio Turris“ in die Nähe der bezaubernden „Angela“ (Rosanna Fratello), die schließlich ein Paar werden.
- „Rosanna Fratello“ die die Rolle von „Angela“ spielt, spielt ihre Rolle wirklich gut. Schade, dass diese bildhübsche Schauspielerin den Durchbruch nicht geschafft hat und in nur drei Filmen zu sehen ist.
Nun kommt auch noch „Antonio Turris“ Freund „Nicola“ um und „Antonio“ steht zwischen den Fronten des Lieutenant „Tenente Giuseppe Petrosino“ (Lionel Stander) und der immer einflussreicher werdenden Mafia.
Was folgt ist eine Art Katz & Maus spiel, bis in die höchste politische ebene die ein tragisches Ende nimmt.
Fazit:
Ein italienischer Mafia Thriller, der die Anfangsjahre und Korruption der Mafia zeigt, eine Liebesgeschichte, die für Drama sorgt und talentierte Schauspieler, die ihre Rollen authentisch spielen. Das Ganze überzeugt durch gutes Drehbuch und gute Regiearbeit. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder lieblos abgearbeitet. „Auch Killer müssen sterben“ ist ein gelungener Film, der ganz klar kein Blockbuster ist, aber durch seinen Charme überzeugen kann. Also am Besten, den Lieblings Italiener anrufen, einen „Mafia-Lappen“ (Pizza) bestellen und sich den Streifen anschauen. Enttäuscht wird man nicht werden und daher eine Angemessene 7/10