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Eine Wohnung wird zu einem Privatbordell umfunktioniert. Dort leben 5 Frauen unterschiedlichen Alters und deren Zuhälter. Die Frauen werden durchgehend von ihrem Zuhälter beobachtet und beim kleinsten Anschein eines Widerwortes erniedrigt. Der psychische Terror führt zu einer unerträglichen Situation für die Frauen.

Eine brutale und kritische Auseinandersetzung mit den Themen Isolation, Identitätsverlust, Demütigung und Hass, sind die Hauptbestandteile von Sohrab Shahid Saless, Film. Dieser bezieht sich zu 99% auf eine Stadtwohnung, die als illusionsloses und tiefdepressives Ambiente dient. Manfred Zapatka verkörpert in bestechend, genialer Weise die Rolle, des Zuhälters Heinz, der mit Gewalt und Erniedrigungen über die 5 Frauen herrscht.

Es kommen die Fragen nach dem „Warum“ auf: Warum lassen sich die Frauen auf die unerträgliche Situation ein? Dieses geschieht nicht aus der sozialen Not heraus. Jede der Frauen, strebt ein bürgerliches Leben an, kann allerdings nicht dem Sumpf der Erniedrigung entfliehen, da dieser mittlerweile zum Normalfall wurde. Die eigentliche Welt, außerhalb der Wohnungsmauern ist eine mittlerweile fremde Welt. Eine Welt dessen Vorraussetzungen die Frauen nicht mehr nachkommen können. Ihr Leben ist das, innerhalb der Wohnungswände. Ein Sachverhalt, der sich auch zum Ende des Films manifestiert.

Fazit: Utopia ist ein Film, der im Stil einer Wagner-Oper wirkt. Gerädert und erschöpft verlässt der Zuschauer nach ca. 3 Stunden knallharter Sozialstudie den Bildschirm und hat Einiges zu verarbeiten.

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