The Gamers, eine Produktion der sog. Dead Gentlemen Productions, ist ein ambitionierter Amateurkurzfilm über eine Gruppe von Fantasy-Rollenspiel-Nerds. Wer sich mit diesem Metier (und vor allem dessen typischen Rollenspielerklischees) nicht auskennt, wird mit diesem Filmchen vermutlich nicht allzu viel anfangen können. Allen aktiven Rollenspielern sei dieser Film wärmstens ans Herz gelegt, sie werden sicherlich den einen oder anderen eigenen Mitspieler in den Protagonisten wiedererkennen können.
Die Handlung ist schnell erzählt: Eine Gruppe Studenten trifft sich im Studentenheim, um einen netten Rollenspielabend zu verbringen. The Gamers springt hierbei geschickt immer wieder zwischen zwei Handlungssträngen hin und her. Einerseits erleben wir die Rollenspieler, wie sie, bewaffnet mit Stift, Charakterbogen und Würfeln, am Tisch sitzen und den Beschreibungen des Spielleiters lauschen, andererseits dürfen wir den verkörperten Charakteren bei der Bewältigung ihres epischen Abenteuers, der Suche nach einer entführten Prinzessin, zusehen und erleben, wie sie so manch knifflige Situation meistern.
Auf beiden Erzählebenen wird kaum ein Klischee ausgelassen, und so dürfen wir schmunzelnd an diverse selbst erlebte Rollenspielrunden denken, die wir so ähnlich ebenfalls bereits erleben durften. Einen Running Gag stellt beispielsweise ein Krieger dar, der aufgrund der Abwesenheit seines Spielers (ja, er hat an diesem Abend tatsächlich ein Date mit einer echten Frau) einfach "mitgeschleppt" wird, immer tatenlos irgendwo im Hintergrund herumsteht, bis die eigentlich bereits ausmanövrierte Truppe sich seiner erinnert und sich von ihm aus ihrer Situation retten lässt.
Auch wer schon immer die eine oder andere Auswirkung eines kritischen Würfel(miss)erfolgs erleben wollte, wird auf seine Kosten kommen: So stiehlt der übermütige Dieb einem an der Theke sitzenden Statisten schon einmal seine komplette (angezogene) Hose, ohne dass dieser etwas davon mitbekommt.
Von solchen Szenen hat der Film so einige zu bieten, so dass Kurzweil und Spaß bis zum überraschenden Ende garantiert sind.
Fazit:
Für einen Amateurfilm ist The Gamers vor allem storytechnisch erstaunlich reif und gut gemacht. Die Akteure sind mit dem nötigen Spaß an der Sache zugange und legen für meinen Geschmack erstaunliches schauspielerisches Talent an den Tag. Mit einer pubertären Spaßproduktion hat The Gamers somit nichts gemein - ein Anschauen kann allen Rollenspielerfahrenen daher wärmstens ans Herz gelegt werden.
Der Film ist OT englisch, recht brauchbare Untertitel lassen sich bei Bedarf in deutsch und sogar in Latein zuschalten.