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Mit The Land Unknown lieferte Virgil W. Vogel, der kurz zuvor sein Regiedebüt The Mole People vorgestellt hatte, für Universal einen Science-Fiction-Film ab, der sich weder an außerirdischem Leben, noch an der klassischen Monsterwelle orientiert. Hier gibt es einen klassischen Plot, den Charles Palmer passend zum Erfolg von Filmen wie Disneys 20.000 Meilen unter dem Meer relativ diebisch der Caspak-Serie von Tarzan Erfinder Edgar Rice Burroughs entlehnt, die später als Caprona - Das vergessene Land und seine Fortsetzung offiziell verfilmt wurde. Relativ unspannend verläuft der Film daher für Kenner derartiger Stoffe.
Es dreht sich um die Antarktis, die nach neuesten Erkenntnissen nicht vollständig eisbedeckt sein soll. In Hoffnung auf eine ertragsreiche Expedition, die sich z.B. nach Bodenschätzen umsehen soll, tuckert eine Mannschaft los. Schließlich steigt ein Quartett in einen Hubschrauber, darunter Jock Mahoney, ehemaliges Stunt Double für Errol Flynn, John Wayne, und Gregory Peck sowie Star der Serie The Range Rider, nebst der ehemaligen Miss Kalifornien Shirley Patterson, die Genrefans auch aus Planet des Grauens oder It! The Terror from Beyond Space kennen könnten.

Wie sie so übers Eis schraubern, treffen die vier plötzlich auf einen Flugsaurier und landen eher unfreiwillig durch dicke Nebelsuppe in einem Krater, der sich als urzeitliches Rückzugsgebiet erweist. Mit spärlichen Erklärungen nehmen wir diese tropische Studiokulisse ohne ausschweifende Erklärung bezüglich der möglichen Existenz einer solchen Fläche hin und wenden uns lieber den alltäglichen Problemen Gestrandeter zu. Die Heimreise kann nämlich nicht einfach wie gewünscht statt finden, ein Teil ist gebrochen.
Wäre das Warten auf Hilfe angesichts des 6 Wochen Nahrungsvorrats gar nicht so tragisch, so müssen unsere Helden doch Erfahrung mit der ungemütlichen Natur der Vorzeit machen. Eine fleischfressende Pflanze greift mit ihren Armen gierig nach der Lady. Zwei Varane kämpfen im Stil von Tumak, der Herr des Urwalds den blutigen Kampf der Giganten, wobei es sich in The Land Unknown im Gegensatz zu vielen anderen Filmen tatsächlich um eigens gedrehtes Material zu handeln scheint. Tierfreunde kann dies nicht gerade begeistern und nur die Tatsache, daß man sich um dererlei zu damaliger Zeit noch nicht kümmerte, mag den Umstand abmildern. Ferner sorgt ein Mann im Dinokostüm für Erheiterung, mag er doch kaum wie der bedrohliche T-Rex wirken, sondern agiert ungelenk und steif, als hätte er einen Besenstil im Rücken. Ein weiterer Saurier im Nessi-Stil behindert ausserdem die Wasserwege.
Etwas von der zu linearen Schau kann The Land Unknown mit einem weiteren Charakter abweichen. Vor bummelig 10 Jahren war nämlich schonmal eine Expedition abgestürzt, von der nunmehr ein Überlebender wenig zivilisiert nach Kontakt zum weiblichen Geschlecht dürstet. Er stellt den drei Männern gar Ersatzteile in Aussieht, so sie ihm das Weib überlassen.

Leider kann der Film jedoch als auf knappe 78 Minuten angelegtes Abenteuer auf volle Laufzeit nicht überzeugen. Die Geschichte ist zu wenig umfangreich angelegt, um insbesondere heute noch jemanden hinter dem Ofen hervorzulocken. Zwar verheißt The Land Unknown auch schon im Trailer ein eher billige Mittel im komischen Sinne einsetzendes Vergnügen zu werden, doch sind die Effekte nach wenigen Minuten schon ausgereizt. Obwohl die Schauspieler noch einigermaßen solide wirken, können sie kaum mit in Ansätzen vorhandener Dramatik das Ruder herumreißen, um ernsthafte Bonuspunkte zu erzielen. Spätestens ab der Hälfte gibt sich der Film eher langweilig, so daß man The Land Unknown, so man nicht auch amerikanische Dinoanzüge komplettieren möchte, sorglos umschiffen kann.

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