Ein paar Tage aus dem Leben der Spice Girls: Von Fans, diversen Reportern und ihrem eigenen Manager praktisch verfolgt, bereitet sich die Band auf einen Auftritt vor, während sie von einem Pressetermin zum nächsten rennt.
Der vorletzte Platz von über 8.000 Filmen ist im Grunde schon eine reife Leistung und die Spice Girls haben nur einen Anlauf benötigt, um sie zu vollbringen. Und auch, wenn ich weder ein Freund der Band, noch der Musik bin, hat "Spice World" diesen vorletzten Platz meiner Meinung nach nicht ganz verdient, auch wenn es schon ziemlicher cineastischer Bodensatz ist, der hier geboten wird.
Zum einen wäre da die Handlung, die nicht einmal als Vehikel für die Songs der Gruppe bezeichnet werden kann, sondern vielmehr als eine Ansammlung von Fragmenten, die irgendwie mit den Spice Girls und ihrer Musik zusammenhängen. In diesen Fragmenten finden sich im Grunde keinerlei Ansätze, die es wirklich wert sind, gesehen zu werden, so funktioniert der Film beim besten Willen als Satire nicht, auch wenn die Macher ein wenig an den Medien mäkeln, aber angesichts dieses dümmlich naiven Treibens, das man im Endeffekt geboten bekommt, lösen sich diese pseudo-kritischen und sarkastischen Ansätze im Nichts auf.
Überhaupt werden im Grunde keine Gags geliefert, die zu belustigen wissen, da der Film von Anfang an auf einem derart unterirdischen Niveau startet, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt und ähnlich verhält es sich bei den Gags, die meist schlecht getimt daherkommen und mehr peinlich als lustig geworden sind. Immerhin zeigen die Spice Girls immer mal wieder ein wenig Eigenironie und nehmen sich selbst nicht einmal im Ansatz ernst, auch wenn kaum eine Gelegenheit ausgelassen wird, die Songs des gleichnamigen Albums im Film unterzubringen, und so ist das dämliche, naive, kindische Geschehen zumindest im Ansatz sympathisch. Man will den Spice Girls, die sich hier selbst derart oberflächlich, naiv und dämlich zeigen und allem Anschein nach Freude daran haben, sich selbst durch den Kakao zu ziehen, für diesen Müll, der hier präsentiert wird, nicht einmal böse sein.
Der sympathische Grundeindruck ändert jedoch nichts daran, dass der Film schlicht und einfach nervig geworden ist. Die Dialoge sind so dämlich, dass man es irgendwann kaum noch ertragen kann; wer, wie ich, nichts für die Musik der Band übrig hat, wird wohl noch mehr zu erleiden haben und auch die schrille, dillethantische Regie-Arbeit von Bob Spiers, der ansonsten fast ausschließlich mit TV-Produktionen seine Brötchen verdient, verschlechtert den Film noch einmal um Einiges. Und wer nicht gerade Trash-Fan vom Dienst ist, wird dem Film so nicht sonderlich viel abgewinnen können.
Zu den Darstellern kann man sich getrost kurz fassen: Die Girls spielen durch die Bank hundsmiserabel und sind nicht in einer Szene auch nur im Ansatz überzeugend, aber gerade dies erhöht die Sympathie noch einmal ein klein wenig.
Fazit:
Darstellerisch wie inszenatorisch ein Desaster ist "Spice World", der im Grunde nicht einmal über einen echten Plot verfügt, über weite Stecken schrill, naiv, nervig und vollkommen unlustig. Richtig übel nehmen kann man es den fünf Pop-Sternchen, die hier zumindest Eigenironie der härtesten Sorte beweisen, nicht, deshalb gibt's noch einen Gnadenpunkt.
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