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Wer Filme in erster Linie der Schauspielkunst wegen schaut, der kommt hier auf seine Kosten! Diese bietet die britische Grossproduktion Becket auf höchstem Niveau. Zwei Giganten der britischen Schauspielzunft – Peter O‘Toole und Richard Burton - laufen hier zu Höchstform auf, ersterer als normannischer König Heinrich II, der andere als dessen Berater und späterer Bischof von Canterbury, Thomas Becket. Die beiden umschleichen sich, lauernd wie zwei Kater, zwischen Freundschaft und Rivalität permanent hin und her gerissen. Als der König Becket aus taktischen Gründen zum Bischof ernennt, wendet sich dieser gegen den früheren Gefährten.
Der historisch verbürgte Stoff um das Machtgerangel zwischen Kirche und König wurde zuerst vom französischen Dramatiker Jean Anouilh für die Bühne bearbeitet; der Film basiert auf dessen Stück. Obwohl der historisch oberflächlich abgehandelte Stoff lediglich für historisch interessierte Zeitgenossen von Belang sein dürfte, vermag Peter Glenvilles Verfilmung trotz Überlänge von Anfang bis Ende zu packen. Dies einerseits dank der durchs Band hervorragenden Schauspieler – neben Burton und O'Toole wurden eine ganze Reihe hervorragender Nebendarsteller engagiert (u.a. auch John Gielgud). Andereseits aber auch dank des glänzenden Drehbuches, das die beiden Hauptprotagonisten äusserst lebendig zeichnet. Und Regisseur Peter Glenville („Jakobowsky und der Oberst“) setzt das ganze schlüssig und wirkungsvoll in Szene.

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