Review

Die Haarspray-Rocker “The Tritons“ fahren zum Aufnehmen ihres neuen Albums in die Einöde und nisten sich in einem Haus im Grünen ein. Was die Langzotteln nicht wissen: Das Anwesen ist auf den Pforten der Hölle erbaut und diese stehen sperrangelweit offen. Das Resultat: Dämonen im Ofen, Handpuppen, die ins Bier kotzen, und ein Oberluzifer im Keller. Bandleader John Triton sagt der Dämonenschar den Heavy Metal-Krieg an…

War FREAKSHOW schon ein absolutes Trash-Festival, bekommt man, wenn man noch tiefer in der Filmographie von Regisseur John Fasano bohrt, mit ROCK 'N’ ROLL NIGHTMARE das ultimative Woodstock in Sachen Bad Taste geboten: Billigste Handpuppen-Dämonen, wabbelige Gummihände, einäugige Latexdildo-Dämonen, die der Band in die Plastikbecher kotzen, ein Riesen-Plastik-Urviech als Endgegner, das labbrige Seesternwurfsterne abfeuert. Und dies alles garniert mit schwülstigem Dauerwellen-Rock, wie er in den 80ern in Mode zu sein pflegte. Highlight der Langhaartruppe ist Bandleader John, gespielt von Jon Mikl Thor, der hier nicht nur schauspielert, sondern auch in der Funktion als Produzent auftritt und den Soundtrack beisteuert. Der Kerl ist echt 'ne Schau! Er heißt nicht nur mit Nachnamen Thor – der Kerl sieht auch aus wie Thor. Stellt euch einfach 'ne Mischung aus Jon Bon Jovi und He-Man vor und ihr seid ganz nahe dran. Seine Bandkollegen sind Dämonenfutter in ganz üblen Glitzer-Klamotten. Auch ganz nett: ein Kerl, der den ganzen Film über seine Sonnenbrille nicht abnimmt – nicht einmal beim Sex.

Der Film selbst versucht anscheinend so etwas wie ein mauer Abklatsch von EVIL DEAD zu sein, was aber natürlich ab Minute Eins in totaler Unfähigkeit und kolossaler Lächerlichkeit baden geht. Wird die Handlung mal zu dünn (und das wird sie ziemlich oft), trällern die Tritons eines ihrer flotten Nummern, z.B. „You Give Me Energy – Eeeeeeneeeeergy!” oder „We Accept The Challenge“, oder es wackeln blanke Busen durchs Bild – die üblichen Ablenkungsmanöver eben.
ROCK 'N’ ROLL NIGHTMARE wirkt aber selbst im Vergleich zu HARD ROCK ZOMBIES oder KISS MEETS THE PHANTOM OF THE PARK bodenlos schlecht, dilettantisch und unbeholfen. In Sachen Trashfaktor und Unterhaltungswert hat er aber echt das Zeug zum Klassiker.

Hair Crime: (+)(+)(+)(+)(-)
Gitarrensolo: (+)(+)(-)(-)(-)
Latex-Müll: (+)(+)(+)(+)(-)
Story: (+)(-)(-)(-)(-)
Thor: (+)(+)(+)(+)(+)[(+)]

"It Sounded Like It Came From Down Here...Let's Go Back Upstairs."

Fazit:
Die einzig wahre Thor-Verfilmung! Gigantisch gut, weil sagenhaft schlecht.

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