Review

"Eine Biografie über den Papst Johannes XXIII, wer braucht denn bitteschön so was?" war mein erster Gedanke als im Videotext etwas über den Film las. Trotzdem hab ich mir (mangels Alternativprogramm) das Ganze dann doch mal angesehen - und wurde wirklich positiv überrascht.
Der Film zeigt schön den Weg Angelo Roncallis, der eigentlich lieber ein kleiner Dorfpfarrer wäre, auf den Heiligen Stuhl. Die Rolle Roncallis ist mit Edward Asner wirklich hervorragend besetzt. Er schafft es sofort die Sympathien auf sich zu ziehen, strahlt aber gleichzeitig Ernsthaftigkeit und Würde aus.
Auch die Besetzung der zwei eher konservativen Kardinäle mit Michael Mendl und Claude Rich kann nur als sehr gute Wahl angesehen werden.
Der Film zeigt auch einmal kleine Einblicke "hinter" die Tore des Vatikans, man bekommt einen kleinen Einblick darin, wie es bei der Konklave (Papstwahl) so abläuft: Die isolierte Wahl in der sixtinischen Kapelle, einerseits die Würde der anwesenden Personen und die Heiligkeit des Ortes, andererseits Arglist und Machtkämpfe unter den Kardinälen, das Ringen bis man sich endlich auf einen Papst geeinigt hat. Auch das von Johannes XXIII. einberufene zweite Vatikanische Konziel wird kurz angeschnitten.
Im späteren Verlauf (nach der Erfolgreichen Wahl zum Papst) kann dann Edward Asner in seiner Rolle des menschenfreundlichen, stets um Frieden bemühten Papstes auftrumpfen.
Auch bei der Wahl der Kostüme und Kulissen wurde große Sorgfalt darauf verwendet, alles so authentisch wie möglich aussehen zu lassen - und das ist auch gelungen.

Fazit: Ohne Zweifel kein Film für jedermann, der einen gewissen Anspruch an den Zuschauer stellt. Für denjenigen der sich für so etwas interessiert auf alle Fälle einen Blick wert! 9/10

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