Die Mystery AG ist wieder da, und kann sich gegenüber der ersten Realverfilmung ordentlich steigern. War der erste Teil noch eine etwas wirre und teiulweise anstrengende Monsterhatz auf einer knallbunten Insel, hat man dieses mal mehr die Atmosphäre der Cartoonreihe eingefangen, was dem noch immer eindeutig auf ein junges Publikum ausgelegten Film eindeutig zu Gute kommt.
Das wichtigste zuerst, die 4 Freunde der Mystery AG werden wieder von Freddie Prinze Jr., Sarah Michelle Gellar, Mathew Lillard und Linda Cardellini gespielt, die sich ja bereits im Vorgänger als absolute Idealbesetzung erwiesen hatten. Dazu kommen mit Peter Boyle und Seth Green zwei weitere Bereicherungen für den Film. Weniger überzeugen kann da schon Alicia Silverstone. Die Titelfigur stammt wieder komplett aus dem PC und kann eindeutig von der in zwei Jahren ordentlich vorangeschrittenen Technik profitieren. Die Animationen sind weicher und detaillierter, was insbesondere bei den Gesichtszügen zum Tragen kommt, die im Vorgänger ja wenig überzeugen konnten. Auch der Rest der am PC entstanden Monster und Szenen sieht ordentlich aus und wirkt durch den übertriebenen Comiccharakter durchaus ansprechend, vorrausgesetzt natürlich, dass man sich mit dem Stil der alten Cartoonserie anfreunden kann.
Die Story ist ähnlich dünn und löchrig wie im Vorgänger. Dieses mal bekommen es die Detektive mit einem geheimnisvollen Maskierten zu tun, der nicht nur eine Ausstallung mit Kostümen der von der Mystery AG gefassten Gangstern, klaut sondern offenbar auch in der Lage ist echte Monster zu erschaffen. Und so müssen sich die Freunde zum ersten mal mit Kritik aus den Medien auseinandersetzen und zu dem auch noch den Unbekannten aufhalten dessen Monster bereits durch die Straßen von Coolsville geistern.
Die Story ist einmal mehr nur der Aufhänger für eine Aneinanderreihung von (kindgerechten) Gags, Albernheiten, Spezial Effects und einem Erzählstil, der einer Fahrt auf einer außer Kontrolle geratenen Achterbahn gleich kommt. Ständig passiert irgendwas, kommt ein Geist um die Ecke oder gibt es aberwitzige Actioneinlagen. Dabei steht eines ganz klar im Vordergrund: Der pure Spaß. Und irgendwie muss man, auch als Erwachsener, Regisseur Raja Gosnell zu Gute halten, das er diesen Spaß großartig inszeniert hat und auch durchaus auf den Zuschauer übertragen kann. Die Charaktere sind dabei natürlich auch weiterhin in ihren vorgegebenen Klischees festgehalten, können aber durch teilweise erstaunlich erwachsenen Wortwitz überzeugen. Dazu kommen die üblichen Albernheiten von Shaggy und Scooby, die dann aber doch deutlich auf ein junges Publikum zugeschnitten sind.
Die Kulissen und Sets sind dieses mal erstaunlich düster und kommen der alten Serie erstaunlich nahe, was auch an ihrem immer noch erhaltenen Comicstil liegt. Natürlich darf man keine extrem grausamen oder gruseligen Szenen erwarten, aber irgendwie stimmt die Atmosphäre einfach.
Gleiches gilt auch für die Musik, die sich wie schon in Teil 1 aus HipHop und aktuellen rockigeren Stücken zusammensetzt, aber nie sonderlich aufdringlich wird, was man hier schon positiv werten muss.
Der Film wird, wie der erste auch, die (erwachsenen) Zuschauer spalten. Die einen werden in ihm eine gelungene Umsetzung der Kult-Serie sehen, die in fast allen Belangen dieser gerecht wird, die anderen werden einfach ein vollkommen übertrieben überdrehtes Nichts an Handlung und Charakteren sehen, das man am Besten jedem über 12 Jahren vorenthält. Die Wahrheit liegt wohl doch irgendwie in der Mitte, zu mindest in meinem Fall. Der Charme der alten Serie wird toll eingefangen, die Darsteller passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und die Story ist natürlich ein dünnes Nichts. Trotzdem reicht es für 90 Minuten anspruchslose, alberne Unterhaltung, das ist sicher nichts für die Ewigkeit oder in irgendeiner Weise für das Genre der Horrorkomödien wichtig oder von Bedeutung, aber zum Entspannen an einem verregneten Nachmittag, fernab von jedem Anspruch, reicht es alle mal. 6 von 10 Punkten.