Review

Ernest R. Dickerson ("Ritter der Dämonen") präsentiert mit "Never die Alone" ein überraschend atmosphärisches Gangstermovie, das zum Einen durch seine teils rückblickende Erzählweise zum anderen durch eine exzellente technische Umsetzung von sich Reden macht. Dabei überzeugen vor allem jene Szenen, die bei Nacht spielen: Grelle Gelb- und Grüntöne dominieren, zu denen ein melancholischer Soundtrack die passenden Klänge liefert. Übermäßig penetranter HipHop bleibt dem Zuschauer hierbei glücklicherweise ebenso weitesgehend erspart wie überzogen coole Eskarpaden und Sebstinszenierungen.
Zugegebenermaßen ist die Story als solche nicht sonderlich innovativ, dennoch kann sie durch ihre erfrischende, zweigleisige Erzählweise und die gelungenen Charaktere durchweg fesseln, entwickelt gerade zum stimmungsvollen Ende hin sogar einen Hauch echter Klasse in Form eines absolut stilsicheren und leicht tragischen Ausklangs.

Schauspielerisch gibt sich "Never Die Alone" recht unauffällig. David Arquette mimt einen im Dreck wühlenden Journalisten, während Rapper DMX selbstverständlich einen Gauner spielen darf - und das garnicht mal schlecht. Natürlich könnte man das Fehlen eines echten Stars bemängeln aber letzten Endes macht vielleicht gerade dieser Umstand den Film noch etwas sehenswerter und ein Stück autentischer. Ich jedenfalls bin von "Never die Alone" positiv überrascht. Schade bloss, daß es trotz knapp bemessener Lauflänge etwas an Action mangelt. Die Härte stimmt zwar und das Gezeigte sieht klasse aus, aber ein zusätzlicher Shoot-Out hätte sicher auch nicht geschadet...

Details
Ähnliche Filme