Never Die Alone (2004)

DMX in der Hauptrolle, eigentlich brauch ich ja nicht mehr viel dann zu Never Die Alone schreiben...oder doch?? Na ich denke schon...

Jetzt kann man über HipHop-Superstars denken was man will, man kann sich wirklich darüber streiten, ob sie in Hollywood etwas verloren haben, oder ob sie lieber doch in ihren Aufnahmestudios bleiben hätten sollen. Am meisten Aufsehen machte wohl Tupac Shakur mit seinen Schauspieldarbietungen. Wobei man bei ihm speziell auch anmerken muss, dass er vor seiner Zeit im Musikbusiness auf einer Schauspielschule war. Doch zurück zum Thema...Ich persönlich halte von DMX als Schauspieler für gewisse Filme schon etwas. Mir haben Exit Wounds und Born 2 Die wirklich gut gefallen. Aus diesem Grund musste ich mir natürlich auch Never Die Alone zu Gemüte führen.

In Romeo Must Die spielt DMX noch in der Nebenrolle den verrückten Club-Besitzer, der mit Waffen herumballert, in Never Die Alone hat er sich zum Hauptrollenkriminellen gemausert, der skurpellos seine Gespielinen mit Heroin versorgt, sie ausbeutet und gleichzeitig auch nicht davor zurückschreckt über Leichen zu gehen, wenn ihm jemand gefährlich werden könnte.

Mir geht es gar nicht um die plumpe Story, die schon hunderte Male in irgendwelchen Gangster-Stories verbaut worden ist. Ich lasse auch die ganzen Klischees, denen sich Ernest R. Dickerson bediente, außen vor. Was mich an Never Die Alone aber wirklich ärgert, ist die schlechte Umsetzung. Der Film versucht auf irgendeine Art und Weise cool zu sein, eben eines Gangster-Films würdig, doch im Endeffekt ist es nur ein zusammengewürfelter Haufen von Echtzeit und Rückblenden, die man irgendwann nicht mehr auseinanderhalten kann.
Selbst DMX - der seine Rollen bis jetzt schon vertretbar gemeistert hatte - kommt überaus platt daher. Er wirkt total aufgesetzt, versucht mit allen Mitteln etwas Bedrohliches in die Rolle zu bekommen. Was dabei raus kommt, ist allerdings schlichtweg erbärmlich mit anzusehen.
David Arquette hat wohl seine Rollen einzig und allein seinen Genen zu verdanken, sprich seinen Relationships. Es macht einfach keinen Spaß ihm bei seiner Arbeit zuzusehen. Er steht immer etwas dumm in der Gegend herum und man fragt sich, was er eigentlich grad für einen Sinn im Film ausfüllt. Auch seine aufgesetzte Dramatik ist schauderlich. Es gibt ein Zitat im Film, das seine Rolle beschreiben soll, hahaha, das ist so lächerlich...

Hier sind wir schon beim nächsten Minuspunkt - DIALOGE. Wenn ich mir schon Dialoge einfallen lassen muss für einen Film, dann sollte ich doch wenigstens darauf achten, dass sie etwas Sinn ergeben. Klar, es gibt manche Film (Ong Bak als Beispiel), da sind Dialoge wirklich nebensächlich, aber bei Never Die Alone kommt man auf Grund von zu wenig Action nicht drum herum, auf Dialoge zu verzichten. Der Film will ja auch dem Genre des "anspruchvollen" Thrillers zugeordnet werden und nicht zu einem planlosen Actionreißer abgestempelt werden. Allerdings sind die Dialoge in Never Die Alone zum Teil so haarsträubend, das es schlimmer kaum noch geht...und das sogar auf englischer Originalstimme.

Na ja, alle, die unbedingt keinen DMX-Film auslassen möchten, dürfen sich diesen Film schon EINMAL zu Gemüte führen. Denen, die aber sowieso schon mit Filmen wie Born 2 Die auf Kriegsfuß stehen, ist aber dringend abzuraten, denn Never Die Alone ist wirklich mindestens um zwei Klassen schlechter, als alle Filme, in denen ich bis jetzt einen Rap-Superstar habe auftreten sehen (Get Ritch Or Die Trying - 50Cent werde ich mir nie ansehen :)).


3.0/10 Punkte