„Meister aller Klassen“, oder besser: „The Young Master“, ist ein wirklich hervorragender Martial-Arts Streifen mit und von Jackie Chan. In Jackies 2ter Regiearbeit findet man neben jeder Menge spektakulärer Stunt und Action-Szenen auch eine gehörige Portion Humor. Die relativ einfach gestrickte Story bringt dem Spaß keinen Abbruch, obwohl sie jedem
Genre-Kenner mehr oder weniger aus anderen Eastern bekannt vorkommen wird.
Dragon (Jackie Chan) und sein bester Freund Tiger (Wei Pei) sind beide Schüler einer
Kung-Fu-Schule. Als Ihr Meister erfährt, dass Tiger im Geheimen beim alljährlichen Löwentanzwettbewerb für eine Konkurrenzschule an den Start ging und den Wettbewerb gegen seine eigene Schule gewann, wird er verstoßen. Daraufhin gerät Tiger auf die schiefe Bahn und wird Mitglied einer kriminellen Gruppe, die unter der Führung des bösen Meisters Kim Angst und Schrecken verbreitet. Dragon versucht Tiger vor weiteren Straftaten abzuhalten und ihn wieder in die Schule zurückzubringen. Dabei wird er aber selbst aufgrund einer Verwechselung zum Ziel der Polizei. So versucht Dragon von der Polizei verfolgt, die dunklen Machenschaften der Verbrecherbande zu beenden.
Die Story ist wie schon oben erwähnt nicht besonders originell, aber sie ist ein solider Aufhänger für die grandiosen Action-Szenen. In diesen wurde vollständig auf Hilfsmittel wie Drahtseile und Trampoline verzichtet, was dem Film ein zusätzliches Maß an Realität verschafft. Bei der Kampfchoreographie nahm man es dann ganz genau, so benötigte man zum Beispiel 329 Takes um eine Kampfszene mit einem Fächer perfekt zu filmen.
Ansonsten fightet sich Jackie mit atemberaubenden Stunts durch das weitere Filmgeschehen. Wie in fast allen Eastern, wird auch hier auf Comedy- und Slapstickeinlagen nicht verzichtet, die hier aber nicht ganz so aufdringlich und künstlich wirken wie in vielen anderen Genre-Vertretern.
Das herausragendste an diesem Film ist jedoch der furiose Showdown zwischen Dragon und Meister Kim, der unglaubliche 20 Minuten andauert. Schon aufgrund dieses Kampfes sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen. Die gesamte Besetzung liefert eine ganz passable schauspielerische Leistung ab und Jackies Regie sorgt für die Eastern typische Atmosphäre.
Fazit: Alles in allem ein wirklich ausgezeichneter Eastern, der trotz schwacher Story durch geniale Fights, gute Atmosphäre und dem charismatischen, jungen Jackie Chan als Regisseur und Hauptdarsteller auf ganzer Linie überzeugen kann. 8 von 10 Punkten.