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Meister aller Klassen oder Young Master wie er anders noch genannt wird ist einer von Jackies besseren Filme aus dieser Ära. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass bei dem Film kein Lo Wei mehr Jackie in die Finger pfuschen konnte, sondern Jackie schon bei Golden Harvest angestellt war und selber Regie führen konnte.

Für alle die sich jetzt nicht auskennen, eine kleine Entführung ins Hintergrundgeschehen zur Enstehung dieses Films. ( alle Infos stammen aus der Bio von Jackie)

In der Schmiede des Hongkong Kinos war diese Zeit die Ära der Kung Fu Filme. Studios produzierten einen Martial Arts Billigproduktionen nach den anderen. Oft drehten die Studios einen Film in nur einer Woche und noch weniger. Was herauskam sind hunderte von solchen Filmen mit fast immer den ganz gleichem Schema. Wenig Story ( meistens wird der Meister getötet und der Schüler schwört Rache)viele Kämpfe und jede menge Stars und Sternchen und solche die es noch werden wollten und es aber nie schafften. Einer von ihnen war auch Jackie Chan.
Als Stuntman angefangen schaffte er es in einigen dieser Filme eine kleine Rolle zu ergattern oder gar schon den Hauptdarsteller zu miemen. Aber alle seine Filme waren rießige Flops. ( In anbetracht der Qualität jener Filme auch kein Wunder) Schließlich kam Jackie zu einer Firma die von Lo Wei geleitet wurde, der ja maßgeblich an dem Erfolg von zwei Bruce Lee Klassikern mitgwewirkt hat.
Nun lag es an Jackie in Bruce Lees Fußstapfen zu treten.
Doch dies Misslang. Nach Bruce Lees Tod kamen diese Filme immer mehr aus der Mode. Es war Zeit für etwas frisches. Nachdem Jackie so einige Bruchlandungen gemacht hatte, verlieh in Lo Wei an Golden Harvest, wo er mit Snake in the Eagles Shadow und Drunken Master seine ersten Erfolge feiern konnte. Doch der Vertrag war zeitlich begrenzt, also musste er wieder zu Lo Wei zurück und drehte Fearless Hyena ( Zwei Schlitzohren in der Knochenmühle) der sogar noch erfolgreicher wurde als Drunken Master. Doch Lo Wei wollte Jackie wieder in die alte Gußform stecken und so verließ dieser Lo Wei und drehte Meister aller Klassen. Doch dieser schickte darufhin die Triaden los um Jackie zu zwingen einen Vertrag bei ihm zu unterschreiben. Darum drehte Jackie nach diesem Film in Amerika ein paar grottige Filme. Glücklicherweise steckte Jimmy Wang Yu für Jackie seine Hände ins Feuer und drehte für Lo Wei. Darum drehte Jackie wenig später auch ein paar Filme mit Jimmy um seine Schuld zu begleichen.
So das waren mal ein paar Grundinfos.

Also reden wir jetzt mal über den Film. Der Film ansich bietet für einen Film aus dieser Zeit wie üblich eine schwache Story und jede Menge Fights. ( es ging bei dem Film nicht um Rache, da dies ja auch eine Actionkomödie war)
Es geht darum, dass Tiger für die konkurierende Schule einen Drachentanz aufführt und gewinnt. Als sein Meister dies herausfindet, wirft er ihn aus der Schule. Daraufhin bewirbt sich dieser bei der anderen Schule und übernimmt ein paar ilegale Jobs. Schon bald sucht ihn auch die Polizei. Nun liegt es aber an Jackie ihn zurückzubringen und aus dieser Misere zu befreien. Unglücklicherweise verwechselt ihn die Polizei mit Tiger und machen nun Jagd auf Dragon ( Jackie)
Während des Films gibt es einige Ungereimtheiten, die einem beim ersten mal bestimmt nicht aufallen.
Als Jackie die Handschellen trägt, hat er sie beim nächsten Kampf nicht mehr an. Er hatte aber auch keinen Schlüssel. Wie also hat er die Handschellen aufbekommen?
Ansonsten ist mir eigentlich nichts aufgefallen.
Also die Story konnte mich nicht fesseln. Ist halt bei diesen Filmen so.

Was bietet der Film sonst. Action und Humor. Befor ich mich mit den Kampfszenen befasse, möchte ich lieber erst einmal über den Humor reden.
Für einen Film der damaligen Zeit ist er gar nicht so übel. Die Synchro passt zu Jackie und ist frech. Es gibt viel zu Lachen. Vor allem bietet der Film viel Slapstick. Manchmal ist dieser aber auch ein bisschen zu übertrieben.

Mit der Action versuchte Jackie etwas neues zu bestreiten. Irgendwie ist der Film eine Mischung aus den typischen Kung Fu Filmen in der mehr oder weniger alles nur Show ist. Damit meine ich jene Kämpfe, in der die Schläge langsam sind, kaum eine Wirkung haben und der Gegner trotzdem gleich einen Purtzelbaum schlägt und und und.
Diese Kämpfe wirken auf mich fast so wie eine Tanzaufführung. Drunken Master und Fearless Hyena hatten schon das selbe Problem, wobei DM dieses Manko durch die überaus gute Akrobatik wieder ahlbwegs wettmachen konnte. Ganz anders ist Dragon Lord. Meiner Meinung nach zeigt Dragon Lord am Besten wie Jackie seine Kampfszenen gestalten würde. Dragon Lord ist der praktisch der Beginn einer Zeit in der Filme wie Project A, Police Story und Armour of God gedreht wurde. Nämlich die Zeit der wirlden 80er, wo meiner meinung nach, die besten Actionfilme entstanden sind. In Dragon Lord konzentrierte sich Jackie zum ersten mal auf wirklich gefährliche Stunts und realere Kampfszenen in der nicht nur mit den Händen herumgefuchtelt wird, sondern richtig zugetreten wird.
Auch Meister aller Klassen bietet solche Szenen, wobei der großteil aber immer noch dieses Tam Tam und Herumgefuchtel ist. Sehr gut zeigen dies jene Szenen, bei der Whang Inn Sik, der ein Hapkido Experte ist, befreit wird. Hapkido ist übrigens eine koreanische Kampftechnik.
Dort wird praktisch das erste mal so richtig aufs Maul getreten.
Die zweite Szene die gemint ist, ist der Schlusskampf gegen Whang Inn Sik. In seiner Bio steht der Fight an neunter Stelle seiner besten Kampfszenen. Dies kann ich zwar nicht ganz teilen. ( Da fand ich den Endkampf in Dragon Lord schon viel krasser)
Was macht eine Kampfszene eigentlich besonders? Nun meiner Meinung nach sollte bei einer Kampfszene, das Tempo, die Stunts und die Kampftechniken harmonieren. Und die Länge ist natürlich auch wichtig.
Nun mit der Länge kann der Fights sicherlich punkten. ( Ohne Pausen ca 16 min)Aber was das tempo und die Stunts betrifft eher nicht. Die Filme aus den 80 er Jahren alla Project A usw sind einfach viel schneller und bieten die gewaltigsten Stunts in der Filmgeschichte. Dafür haben diese Filme aber auch Kampftechnisch nicht so viel zu bieten, wie dieser.
Ganz ehrlich, wenn ich jetzt alle Jackie Chan Filme betrachte ( und ich hab wirklich schon fast alle gesehen), dann ist dies der Jackie Chan Film mit den meisten Kampftechniken, Würfen und Trittechniken. Jackie und sein gegner vollführen in dieser Kampfszene mindestens so an 35-50 verschiedenen Schlagkombinationen, Wurftechniken und Kampfmoves. Unglaublich. Also von dieser Warte aus betrachtet ist es sein bester. ( Darum steht in Jackies Bio dieser Kampf wahrscheinlich auch an 9. Stelle)
Aber mir persönlich hat dieser Kampf nicht ganz so gut gefallen wie seine anderen.
Ansonsten bietet der Film Actionmässig noch ein paar gute Akrobatkeinlagen und ein paar gute Stunts und noch eine lustige Kampf mit einem Tuch sowie einer Szene miut einem Fächer, bei dem Jackie wiedereinmal hunderte von Takes benötigte.

Fazit: Wer Jackie Chan mag wird sich auch diesen Film mal ansehen müssen. Die Kampfszene in dieser Art und Weise sind zum großteil zwar nicht mein Fall und die Story ist nichts besonders, aber Film ist trotzdem irgendwie witzig.
Ich denke 6 Punkte kann ich da schon verteilen.

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