Misery ist eine bessere Verfilmungen von Stephen Kings Romanvorlage... so sagen viele.
Die Vorlage "Sie" habe ich bisher noch nicht gelesen, daher kann ich keine Meinung zur Umsetzung des Buches überbringen. Der Film an sich ist teils spannend, teils langwierig.
James Caan als Schriftsteller Paul Sheldon erleidet einen Unfall und landet bei der psychisch gestörten und vereinsamten Anne Wilkes. Der Großteil der Story findet in ihren Räumlichkeiten statt. Da es auffällt, wenn ein berühmter Autor seinen Abgabetermin verpasst und sich nicht meldet, sind hin und wieder sind die Suchenden im Blickpunkt, aber dies ist eher Nebensache.
Kathy Bates spielt ihre Rolle als besessene Psychopathin Anne Wilkes perfekt. Die vielen Stimmungswandel, Gefühlsausbrüche und Mimiken sind sehr glaubwürdig. Mit der Zeit bekommt man immer mehr Angst vor ihr. Der Oskar hierfür ist auf jeden Fall gerechtfertigt.
Die Ausbruchsversuche von Paul Sheldon sind sehr spannend gestaltet.
Leider bleibt es bei diesen positiven Punkten. Viel zu lange erscheint die Zeit in der sich Anne Wilkes einerseits um Paul Sheldon kümmert oder ihm das Leben zur Hölle macht. Erst gegen Ende nimmt die Spannung nochmals zu wenn es ums überleben der Hauptprotagonisten kommt. Vermisst habe ich die typischen Stephen King Gruselmomente, aber dafür ist hierbei wohl (kaum) Platz.
Zudem fallen schnell ein paar Logikfehler auf, beispielsweise die Richtung des abgeknickten Astes gegen den Paul Sheldon gefahren ist als er den Unfall hatte.
Ein netter Psychothriller für Zwischendurch, in dieser Sparte gibt es allerdings Besseres.
4 / 10