Review

Inhalt (englische Fassung, 94 Minuten):

China während der manchurischen Qing-Diktatur. Einer der Schergen der Manchus ist der Fürst Yen Chuen-Wong (Yen Shi-Kwan), der eine Rebellion im Volke im Keime ersticken will.

Einer der Anführer ist Chin Wa Li ("Eagle" Han Ying), und dieser wird von Yen brutal getötet. Yen will zudem Chen Peng-fei (James Tien) habhaft werden..., der steht für Yen ganz oben auf der Liste der zu liquidierenden Rebellen.
Chen Peng-fei lebt auf dem Lande..., mit seinem Enkel Chan (Jackie Chan), welcher zwar seine Infantilität noch nicht ganz abgelegt hat, aber ein gutes Herz hat und ein gelehriger Schüler ist. Denn bei ihm lernt Chan KungFu...!

Doch will Chen, dass Chan sich auch eine richtige Arbeit sucht. Er hat Chan eigentlich verboten, sein KungFu offen öffentlich zu zeigen.
Doch ein Job bei einem Sargverkäufer (Dean Shek Tien) erweist sich als ungeeignet.
Im Casino, dann auf der Straße laufen Chan 3 etwas unterbelichtete Typen über den Weg: "Great Bear" (Cheng Fu Hung), "Iron Head" (Ma Cheung) und noch ein Mann, der wo gegen gelaufen ist.
Diese vermitteln, nachdem sie sich mit Chan prügelten, diesem einen Job beim selbsternannten "Kampflehrer" Tee Cha (Lee Kwan).

Dessen Schule ist marode, und Chan soll für die richtige Werbung sorgen.
Dazu soll er verkleidet gegen echte KungFu-Lehrer antreten, sich als Schüler von Tee Cha dabei ausgebend. So erscheint Chan mal als geistig Minderbemittelter, mal sogar als junge Frau..., besiegt die Meister, und alle sind beeindruckt: Der Lehrer Tee Cha muss echt was drauf haben.

Yen Chuen-Wong spürt indes Chen Peng-fei auf..., und tötet ihn! Chan will diesen Tod blutig rächen.
Sein neuer Lehrer wird "Unicorn" (Chan Wai-Lau)..., auch dieser steht auf der Abschuss-Liste von Yen!
Als ein erster Kampf im Fiasko endet, und Chan so gerade eben entkommen kann, lehrt ihn "Unicorn" eine andere..., ganz neue Technik!

Schließlich kommt es zwischen Chan und Yen Chuen-Wong zum alles entscheidenden Kampf auf Leben oder Tod.........


Fazit:

Im Jahre 1979, also im Jahre 1 nach seinen großen Erfolgen "Drunken Master" und "Snake in the eagle´s shadow" ("Sie nannten ihn Knochenbrecher", "Die Schlange im Schatten des Adlers", siehe meine Reviews auf dieser website), die das Genre des Eastern nach einem Festfahren der harten Konventionen ins komödiantische verschoben...., da war Jackie Chan der Liebling der Studios!

Und konnte sich so von der "Seasonal Film Corp." des Produzenten Ng See Yuen lösen..., und in eigener Regie diesen vorliegenden Streifen für das Label "Goodyear Movie Company" kreieren..., und sich so richtig austoben.
Es entstand ein typischer Chan-Slapstick-Eastern..., mit all den üblichen Zutaten..., einer gängigen, einfach-schlüssigen Rache-Story, einem zunächst etwas tollpatschigen Schüler, einem behinderten Lehrer..., und jeder Menge KungFu-Action im Chan-Stil.
Das heißt...: Der typischen Symbiose aus KungFu und Komik, Härte und Slapstick..., die eine exakte Choreographie und Einfallsreichtum, Akrobatik und die richtige Dosierung komischer Elemente verlangt!

Und das ist Jackie Chan, der dieses Sub-Genre erst so richtig aus der Taufe hob, auch hier überzeugend gelungen.
Natürlich vor allem im letzten Segment des Streifens..., welches aber fast die ganze letzte Hälfte des Films umfasst, als nur noch trainiert und gefightet wird!

Zuvor wird eine Story aufgebaut, die lediglich den Aufhänger für die 2. Hälfte des Streifens bildet. Es geht um Rache..., um einen -genreüblichen- Villain der so gar keinen Spaß versteht, und der einen dem Schüler nahestehenden aus niederen Motiven tötet.

Es ist der Meister selbst. Der Schüler ist aber noch nicht soweit, so muss ein 2. Coach ran. Der ist behindert..., doch weiß er um die richtigen Techniken.
Und innerhalb dieses Aufbaus muss denn der geneigte europäische Eastern-Fan auch wieder durch dümmlich-alberne Comedy..., dafür sorgt Chan selbst, aber auch 3 unterbelichtete Typen. Eine Eastern-Komödie kommt ohne sowas nun mal nicht aus..., leider, möchte auch ich als Eastern-Fan dazu sagen..., mir gefällt da auch nicht alles.

Atmosphärisch ähnelt alles den Mega-Erfolgen Chan´s 1 Jahr zuvor mit dem "Drunken Master" Simon Yuen. Ein Wiesen-Eastern mit kahlen Wäldern im Hintergrund..., die obligatorische Hütte mit dem Trainings-Feld davor..., Platz für Kraft- und Leibesübungen verschiedenster und natürlich innovativster Art.
Wichtige Stil-Mittel in einem Eastern dieses Sub-Genres.

Und Chan hält das Tempo flott..., Langeweile kommt denn keine auf.
Und alles mündet zielstrebig dem Training und dem Show-Down entgegen, schnell, schnörkellos, unterhaltsam.

Jackie Chan bleibt seinem Rollenbild treu, ist unheimlich agil und handelt alles flink und technisch niveauvoll ab.
Er ist sich auch für nichts zu schade..., eine gelungene Comedy-Szene ist natürlich sein Auftritt als Mädchen..., also köstlich.
James Tien ist der Sifu, der nicht alles lustig findet, Chan Wai-Lau der Zweit-Sifu, körperlich gehandicapt, doch leitet er die Racheglüste der Figur Chan´s in die richtige Bahn und kanalisiert die Emotionen.
Yen Shi-Kwan ist der Grey-Hair-Villain..., böse, brutal..., aber auch mit einer leicht dicklich-dümmlichen Aura. Kein Villain mit einer ausgeprägten hinterhältigen Attitüde.

Der Rest ist drumrum gebaut, und eher für die Comedy zuständig, "Eagle" Han Ying fightet am Anfang stark, "stirbt" aber frühzeitig..., eher ein Gastauftritt. Weibliche Rollen findet man keine. 

Wichtigstes ist die KungFu-Action: Lange Takes, eine gut mitgehende Kamera, Härte und Witz, KungFu und Komik..., miteinander verwebt in exakten Choreographien..., das ist wohl das Erfolgsrezept der Eastern-Komödien Jackie Chans in jenen Pionier-Jahren dieser Weiterentwicklung des Old-school-Eastern.
Und im Endfight findet all dies denn seinen finalen Höhepunkt, Jackie Chan und Yen Shi-Kwan liefern sich ein mitunter kurioses Duell..., einen Pas de Deux..., lustig? Oder eher dramatisch..., das liegt im Auge des Betrachters. Eine Symbiose wie sie Jackie Chan gelang, wie kaum einem Zweiten.

Für "Fearless hyena" erhielt Jackie Chan übrigens einen Award aus den Händen von Hongkong´s Kino-Mogul Sir Tang Siu Kin, nachdem dieser Film alle Zuschauerrekorde in der damaligen Kronkolonie brach.
Ein Bild dazu sieht man in der Autobiographie Chan´s, "Jackie Chan - Ein Leben voller Action" ("I am Jackie Chan"; Heyne Bücher, 1998).

8/10.

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