„Cracker Jack 2“ fällt im Gegensatz zu dem gelungenen ersten Teil leider recht stark ab.
Jack Wild (Judge Reinhold) ist dem Terroristen Hans Becker (Karel Roden) schon seit langer Zeit auf der Spur, zur Not auf eigene Faust. So beschattet er diesen auch ohne Wissen seiner Vorgesetzten, als diese ihn stellen wollen und er mitsamt seiner Gefolgsleute in einem Feuergefecht entkommt und anschließend eine ganze Lagerhalle wegbombt. Der Film fängt gar nicht mal schlecht an, denn trotz einiger Änderungen im Gegensatz zum Vorgänger kann sich das Auftakt-Shoot-Out sehen lassen.
Während Hans im Untergrund weiterhin finstere Pläne schmiedet und Jack wegen seiner Alleingänge von seinen Vorgesetzten gesucht wird, organisiert seine Freundin Dana Townsend (Carol Alt) eine Zugfahrt für reiche Investoren. Doch auch Becker ist mit seinen Männern an Bord und nimmt die Passagiere als Geiseln. Bis hierhin ist der Film ziemlich unoriginell und die Übernahme des Zuges läuft erstaunlich actionarm und lahm ab.
Derweil versucht ein Terrorist Jack zu meucheln, doch der hat keine Lust darauf und bringt den verbrecherischen Radaubruder lieber selbst um die Ecke. Er kommt Becker ziemlich schnell auf die Schliche und lässt sich an Bord des Zuges schmuggeln, um von dort aus gegen die Kidnapper zu kämpfen...
Wie schon der Vorgänger ist „Cracker Jack“ eine B-Variante von „Stirb langsam“, nur weitaus schwächer. Hier wird noch nicht mal Zugszenario von „Alarmstufe: Rot 2“ genutzt, stattdessen spielt der größte Teil des Films in einem Eisenbahntunnel, der zwar ein ungewohnter, aber ziemlich langweiliger Schauplatz ist. Zudem wird dem „Stirb langsam“-Szenario keine neue Komponente hinzugefügt und alle Plotwendungen aus ähnlichen Filmen kopiert, so dass im weiteren Verlauf kaum noch Tempo da ist.
Handwerklich ist der Film zwar nicht besonders gut, aber auch nicht ganz so mies wie z.B. „Memorial Day“. Die CGI-Explosionen sind zwar daneben, aber die Modelltricks haben wenigstens noch ein bisschen Charme. Die Optik ist solide, aber total handelsüblich, die Spannungskurve sinkt gegen Ende des Films immer mehr. Auch die Änderungen in der Story im Vergleich zum ersten Teil nerven: Neben dem Darstellerwechsel ärgert die Tatsache, dass Becker Jacks Frau mit der Bombe umgebracht haben soll, obwohl in Teil eins die Mafia dafür verantwortlich war.
Actionmäßig hat der Film leider kaum etwas zu bieten. Die besten Szenen kommen an sich in den ersten 30 Minuten: Das Shoot-Out zu Beginn, der Kampf in der Wohnung und die Stunts beim Sprung auf den Zug. Diese Szenen sind halbwegs spektakulär und gut inszeniert. Im Tunnel allerdings sind die wenigen Kämpfe und Schießereien von geringer Zahl und auch nicht besonders topp inszeniert, so dass „Cracker Jack 2“ hier keinen Blumentopf mehr gewinnt.
Judge Reinhold beherrscht den Schwenk von Komödie auf B-Action noch halbwegs gut und gibt den Helden halbwegs routiniert. Carol Alt spielt auch noch ganz überzeugend, aber die restlichen Darsteller sind alle eher schwach.
Unterdurchschnittliches B-Action-Sequel, dass dank ein paar netter Actionszenen und einem guten ersten Drittel noch kein Totalausfall ist.