HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT ist ein Film, so recht nach dem Geschmack eines jeden Exploitation- und Schmuddel-Fans. Die Story ist soweit so schlicht und nichts Neues: Der große und gerechte Hexenjäger Cumberland kommt in die Stadt und bläst dem bisherigen Hexenjäger Albino mal so richtig den Marsch, nämlich in dem er das Foltern und Quälen mit Stil und Grandezza versieht, das Töten also gewissermaßen adelt. Probleme entstehen, als sich Cumberlands Beisitzer Christian in die mutmaßliche Hexe Vanessa verliebt, und gleichzeitig beobachten muss, wie sein gerechter und weiser Mentor Cumberland den miesen Albino ermordet. Kill your Idols …
Aber was Produzent und Teil-Regisseur Adrian Hoven aus der kleinen Geschichte mit einem vernünftigen Budget Großartiges heraus holt, das ist tatsächlich gelungen zu nennen. Wunderschöne Kulissen (Tipp für den nächsten Urlaub: Drehortsuche auf Schloss Moosham im Lungau, Salzburger Land), starke Schauspieler die alles geben, eine träumerische und den Film punktgenau unterstützende Musik von Schlagersänger Michael Holm …Dazu bitterböse Hiebe auf die Rolle der Kirche während der Zeit der Hexenprozesse und deren Korruptheit auch im ganz alltäglichen Gebaren, was gemeinsam mit der deutlichen Verquickung von Kirche und Adel zu einem Stoßgebet des Zuschauers führt, nicht in diesen Zeiten gelebt haben zu müssen.
Allein mich persönlich haben die auch heute noch üblen Folterszenen in hohem Maße abgestoßen. www.die-besten-horrorfilme.de urteilte über den Film „… allein durch die exzessive, selbstzweckhafte, schamlose Brutalität, die den Film von vorn bis hinten ausfüllt, vermag er durchaus auch heute noch zu schockieren.“, und das kann ich so auch unterschreiben. Auf der einen Seite die romantische und liebliche Liebesgeschichte zwischen Christian und Vanessa, die in ihrer Herz-Schmerz-Optik fast an Heimatfilme erinnert, auf der anderen Seite dann Szenen von Folterungen, die alles andere als unterhaltsam sind, und einen tatsächlich zum Wegschauen bringen. HEXEN.. bietet einiges an Magenschwingern und läuft somit, wie es ein Freund bereits einmal feststellte, nicht unbedingt unter dem Begriff Unterhaltung. Gut ist der Film, auf jeden Fall, aber meine persönliche Schmerzgrenze wurde doch ein paar Mal überschritten …