Review

Im Ort Tumm befindet sich ein Brunnen , der denjenigen , der aus ihm trinkt , gesund oder auch auf subtile Weise schön machen kann . Deshalb zieht er nicht nur kranke und verlorene Menschen an , sondern auch Succuben - weibliche , lüsterne Dämoninnen , die Männer töten und in die Hölle schicken wollen . Doch Succubus Kia hat genug davon Menschen mit böser Seele zu verführen . Sie möchte eine unschuldige Seele zerstören und für immer in das Inferno verbannen . Ihre Wahl fällt auf den jungen Marc ( Shatner ) , der mit seiner Schwester in der Nähe des Brunnens lebt . Marc verliebt sich sofort in die schöne Fremde und als Kia ihr Bewusstsein verliert , bringt er sie in die Kirche der nahegelegenen Mission . Da dies für Dämonen natürlich keine schöne Sache ist , schwört Kia Rache . Gemeinsam mit einem anderen Succubus beschwört Kia den Gott der Dunkelheit und dieser schickt einen Incubus ( das männliche Pendant zum Succubus ) um Marcs´Schwester zu verführen und zu töten . So wollen sie die Seele Marcs´endgültig beflecken ... 

Das ist er also !
Der legendäre " Incubus " ! 
Ich weiß jetzt nicht , ob er für andere Leute auch legendär ist , aber für mich war er es , seit ich das erste mal durch einen Ausschnitt in " Blade 3 " von ihm erfuhr . Ein Film in der Kunstsprache Esperanto gedreht ( einer von nur zwei Filmen in der Geschichte des Films in dieser Sprache ) , mit dem jungen William Shatner kurz vor seinem Durchbruch , mit zwei Hauptdarstellern ( von nur sechs Stück ) die vor der Veröffentlichung des Films durch Selbstmord starben ( und einer sogar noch die damalige Frau von Hollywood Star Mickey Rooney mit sich nahm ) und danach fast vergessen und für verloren gehalten wurde , bis 1993 eine einzige Kopie in Frankreich auftauchte . 
Selten hatte ich bei einem Film mehr den Eindruck dem Traum eines Fremden zuzusehen . Denn hier ergibt nicht unbedingt alles Sinn , bzw. werden Sachen gar nicht erst hinterfragt . Eben wie in einem Traum , wobei das Gezeigte noch geerdet genug erscheint , um es auch als eine etwas merkwürdige Art der Realität akzeptieren zu können . 
So scheint die Welt , bis auf die Hauptfiguren , leer zu sein . Fragen , warum man gerade wo ist , werden nicht gestellt und auch nicht was hinter den Figuren steckt . Denn man könnte sich ( im Wachzustand ) schon fragen , warum Marc und seine Schwester überhaupt in der Gegend wohnen , wo all die anderen Menschen sind , was Marc einst gemacht hat ( er war wohl Soldat ) , wovon die beiden überhaupt in dieser Einsamkeit leben und warum sie nicht schon viel früher mit den Succuben in Kontakt kamen , da sie doch schon eine Weile dort zu leben und nicht nur bloße Besucher des Ortes zu sein scheinen . Der Brunnen entpuppt sich indessen als bloßer Aufhänger für die Geschichte und erhält ebenfalls weder Erklärung , noch wird er nach dem Beginn des Films je wieder erwähnt . 
Besonders düster ist das anfangs alles nicht , wenn auch Kia ein erstes Opfer in der Brandung des Meeres recht unspektakulär ertränkt . Eher verbringt man den ersten und größten Teil des Films damit , Shatner und Allyson Ames dabei zuzusehen , wie sie verliebt durch die Wiesen wandeln , bis man den Eindruck bekommt , man sähe eher einem Liebestraum zu , statt einem Alptraum .
Doch in der letzten halben Stunde kann der Film mit ein paar netten Bildern aufwarten , die das Ansehen durchaus lohnenswert machen . Ob der Gott der Dunkelheit als riesige fledermausähnliche Kreatur ganz im Hintergrund und Nebel zu erahnen ist , ein Treffen von Dämonen oder Kultisten in einem verlassenen Haus nebst Opferung von Marcs Schwester stattfindet , ein Haus mit glühenden Fenstern gezeigt wird oder sich der Incubus bei seinem ersten Auftritt aus der Erde heraus gräbt - das ist alles schön stimmungsvoll . Das finale Auftreten eines Ziegenbocks ( wieder der Gott der Dunkelheit ? ) erinnert dann frappierend an eine ähnliche Szene am Ende des relativ neuen Hexenfilms " The Vvitch " , als sich ebenfalls ein solches Tier als Personifizierung des Teufels entpuppt . 

Fazit : Netter kleiner Horrorfilm in stilvollem schwarz/weiß , der eher interessant für Shatner Fans sein dürfte oder auch für Anhänger des klassischen Grusels . Wer nur auf Splatter , Tricks oder Action steht , kann sich die 73 Minuten sparen . Hätte man ein wenig mehr auf Horror und Erotik ( bei dem Thema ! ) gesetzt , so wie in den letzten Minuten , hätte aus " Incubus " etwas größeres werden können - so ist er eine ( für mich ) legendäre Obskurität ... 

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