Review

Erst vor wenigen Tagen wurde mir die Ehre zuteil, die Maske des roten Todes von 1989 zu sehen. Die Qualität von Bild und Ton der DVD waren unterirdisch, und obwohl einige Pluspunkte zu verzeichnen waren, empfand ich den Film qualitativ als wenig berauschend.


Der junge Adrian Paul spielt den Prinzen Prospero - der nicht nur mit seiner Schwester zusammen Dreier schiebt (Zitat der Sis: "Wir hatten schon lange kein Mädchen mehr bei uns im Bett, soll ich sie zu uns an den Tisch holen?") sondern er hat auch oft im Leben darüber nachgesonnen, wie er nicht so grausam wie sein Vater werden könnte. Doch auch bei ihm regiert die Willkür, Folter und der Tod, denn sobald jemand die Mittel hat, das Gewünsche notfalls mit Gewalt durchzusetzen, so macht er davon Gebrauch, um sein Ziel zu erreichen.

Aufgesetzt empfand ich dagegen allerdings die Folterung seiner Schwester, nachdem sie sich ihm wiedersetzt hatte. Versprach er seinem Hauptmann noch einen schnellen Tod für das gleiche Vergehen, foltert und brandmarkt er seine Schwester ohne Reue.
Offenbar wollte man den Prinzen im Nachhinein dann doch etwas sadistisch darstellen - da er das aber zuvor nicht war, wirkt es deplaziert.

Sehr positiv, anders als in anderen Filmen die im Mittelalter spielen, waren die Momente in denen die Menschlichkeit den Standesunterschied von Adligen und Bauern verwischten, wie etwa, als der besagte Hauptmann einem der Bauern das Leben rettete, oder, als die Adligen schamerfüllt ihren Blick senkten, nachdem sie übermütig die Bauernmädchen dazu genötigt hatten, nackt vor ihnen auf den Tischen zu tanzen.

Da die Maske des roten Todes eine Kurzgeschichte von Poe darstellt, bleibt es jedem selbst überlassen, wie er sie zu einem Werk in Spielfilmlänge aufwarbeitet. Hier geschah es völlig anders als in dem Vincent Price Film "Satanas". Der Film hat eher den Flair eines Sonntag Nachmittag-FIlms als eines Horrorfilmes, doch gefallen hat er mir trotzdem mehr oder weniger gut.

Frl. Fulci

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