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Zwischen 1984 und 1985 geschehen im Großraum Stuttgart innerhalb weniger Monate drei Morde. Auf abgelegenen Waldparkplätzen werden die Leichen von durch Kopfschuss getöteten Männern gefunden. Die Autos der Ermordeten werden unmittelbar nach der Tat als Fluchtfahrzeuge bei Banküberfällen benutzt. Die Überfälle werden jedes Mal mit Hilfe eines großen Vorschlaghammers bewerkstelligt. Der unerkannte Täter, dem offensichtlich sowohl die Morde als auch die Banküberfälle zuzuschreiben sind, wird von Bevölkerung und Presse mit dem Beinamen "der Hammermörder" belegt. Eine von der Polizei gebildete Sonderkommission verfolgt unter großem Einsatz eine Vielzahl von Spuren, ohne den mysteriösen Fall aufklären zu können. Fest steht nur, dass der Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Reihen der Polizei zu suchen ist ...

Der Jurist und Schriftsteller Fred Breinersdorfer hat den Vorgang minutiös recherchiert und über den Fall einen betont sachlich-nüchternen dokumentarischen Roman geschrieben. Dieser liefert auf der psychologischen, notwendigerweise fiktiven Ebene eine plausible Analyse der Täterpersönlichkeit, seines beruflichen und familiären Umfelds, und auf der Ermittlungsebene eine präzise Beschreibung der Polizei-Arbeit. Der Film, zu dem Breinersdorfer auch das Drehbuch schrieb, erzählt den authentischen Kriminalfall weitgehend als Familien- und Ehegeschichte. Dabei bezieht er seine Spannung weniger aus der kriminalistischen Ermittlung als aus dem Umstand, in welcher Weise die Frau des Täters allmählich zu der Erkenntnis kommt, dass ihr eigener Mann der von der Polizei gesuchte "Hammermörder" ist.

FAZIT: "Der Hammermörder" beweist: Es gibt sie doch - gute deutsch Filme. PUNKTE: 9/10

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