Der Hammermörder ist ein Meisterwerk des Regisseurs Bernd Schadewald. Basierend auf einem realen Fall von 1984-85 aus dem Raum Stuttgart, greift er die dokumentarische Romanvorlage von Fred Breinersdorfers gleichnamigen Buch auf. Fred Breinersdorfer schrieb auch das Drehbuch zu dem hier vorliegenden Film.
Allerdings beschäftigt sich die Verfilmung eher mit der familiären Sicht auf den Täter und nicht mit der kriminalistischen Aufklärung des Falles. Dieses tut der Spannung allerdings keinen Abbruch - ganz im Gegenteil.
Bernd Schadewald gelingt es von der ersten Minute an, den Zuschauer mit dieser eher schwierigen Sichtweise in den Bann zu ziehen und ihn mitzunehmen auf eine traumatische Täterprofilierung aus der Sicht der Ehefrau des Täters.
Der Schrecken bekommt hier eine sehr intime und zugleich banale Bedeutung. Christian Redls Darstellung des Hammermörders ist ergreifend und perfekt bis in die Einzelheiten des Alltags fein nuanciert. Er beweist eindrucksvoll aufs Neue, welch große schauspielerische Fähigkeiten er in sich trägt.
Und wieder einmal stellt sich die Frage, warum ist dieser Film bisher noch nie auf DVD erschienen?
Fazit:
Unbedingt anschauen. Christian Redl und Bernd Schadewald ein Dreamteam, dem man sich nur schwer entziehen kann, und das es verdient hätte, auch international so beachtet zu werden wie national. Dieser u.a. mit dem Adolf Grimme Preis in Silber ausgezeichnete
Film ist ein weiteres glänzendes Beispiel für das auch international sehr hohe Niveau der deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehproduktionen, die allerdings leider völlig zu Unrecht meistens in ihrer Masse untergehen.
Kein Mainstream oder Popcorn-Kino, sondern ein Film mit Tiefgang und Anspruch, nicht zum "Nebenbei gucken" geeignet.