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Wir befinden uns in New Angeles im Jahr 2007. Eine vom großen Erdbeben ausgelöste Flutwelle hat weite Teile der südkalifornischen Metropole unter sich begraben und aus dem Hollywood Boulevard einen breiten Strom gemacht. Gangs regieren die zerstörte Stadt, in der Gewalt und Chaos herrschen. In dieser Umgebung versuchen die verwaisten Brüder Jimmy und Billy Lee zu überleben. Als sie von ihrer Pflegemutter eines Tages die Hälfte eines Talismans erhalten, verändert sich ihre Leben dramatisch. Denn der skrupellose Gangster Koga Shuko, Besitzer der anderen Hälfte des Amuletts, trachtet danach, beide Teile des Talismans zu vereinigen, um so über grenzenlose Macht zu verfügen.

Ähnlich wie Mortal Kombat oder Street Fighter hat Double Dragon seine Wurzeln in einem Computerspiel, das ich zwar nicht kenne, aber für eine Filmauswertung nicht die große Rolle spielen sollte. Allerdings scheinen Adaption von Prügelspielen auf das Medium Film nicht wirklich unter einem guten Stern zu stehen, denn große Filmkunst ist bei keinem bisher herausgekommen. So macht Double Dragon schon den, in meinen Augen entscheidenden, Fehler, seine Story auf das Spielepublikum zuzuschneiden, was dann wohl auf Kids von 12 – 16 Jahren liegen dürfte. Oder mit anderen Worten, jeder der seinen Führerschein in der Tasche hat, dürfte ob des juvenilen Treibens öfter mal verzweifelt den Kopf schütteln.
Die Story paßt dabei locker auf eine Postkarte. Wir haben ein zweigeteiltes Medaillon, das zusammengesetzt unvorstellbare Macht verspricht. Eine Hälfte besitzt der Fiesling Shuko (der T-1000 Robert Patrick mit einem üblen bad Hair Day), die andere die Gebrüder Billy und Jimmy (besonders Scott Wolf als Billy erweist sich da als nervige Quasselstrippe auf Kinderniveau) und schon ist die Jagd eröffnet. Angeblich soll das Ganze im Jahr 2007 im zerstörten Los Angeles spielen, in denen wie einst in „The Warriors“ nachts die bunten Gangs das Sagen haben, allerdings wird aus diesem vielversprechenden Ansatz herzlich wenig gemacht. Man jagt sich ein wenig zu Wasser und zu Lande und sucht bei den vielen lustig gemeinten Dialogen nach einem zündenden Oneliner, wird aber herzlich selten fündig.
Durch die 12er Freigabe kann man ja auch bereits erahnen, das man sich zwar regelmäßig kloppen darf, aber das doch auf sehr sanftem Level. Fließendes Blut ist tabu und sehr der Oberschurke darf sein Treiben nur mit einer Gefängnisstrafe bezahlen (das wäre bei Seagal so nie passiert). Mark Dacascos darf sein Können auch nie so richtig beweisen und muß seine Martial Arts Künste mit sehr gebremsten Schaum anbieten, denn wie gesagt, wirklich derbe darf es ohnehin nicht werden und Scott Wolf sollte wohl auch nicht allzu sehr blamiert werden. Zumindest in Sachen Tempo legte man ordentlich vor. Wirkliche Langeweile gibt es in dem Sinne nicht und ich kann mich erinnern, das ich das Konzept als Jugendlicher richtig knorke fand. Auch in Sachen CGI wird solides geboten, die Verwandlung Shukos in eine Art Schattenwesen ist für den Jahrgang ordentlich gemacht. Vermutlich steckt noch ein wenig Nostalgie mit drin, aber man kann sich den Action-Spaß immer noch einigermaßen schmerzfrei antun, aber kindliche Begeisterungsfähigkeit schadet hier definitiv nicht.
5/10

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