Regisseur Andrew Stevens war hier noch in den Anfängen seines Schaffens. Zwar durfte er zuvor schon einige Serien in Szene setzen und als Schauspieler war er auch schon aktiv, jedoch betätigte er sich erst später als Produzent und gründete seine eigene Produktionsfirma, welche aber nur im B-Bereich tätig ist. Jüngst spendierte er Dolph Lundgren "Missionary Man" und auch bei Seagals "Shadow Man" oder "Black Dawn" war er Produzent. Hier arbeitet Stevens noch unter Ashok Amritraj, das Budget scheint oberfläclich passabel gewesen zu sein, denn es lassen sich kaum schlechte Effekte ausmachen.
Gerade bei den Kulissen lässt sich nicht meckern. Stevens kann uns glaubhaft eine Zukunftsversion verkaufen, selbst Städe wie Los Angeles sehen wirklich futuristisch aus. Es wurden eigene Autos für den Film angefertigt und auch die verschiedenen Hintergründe im Cyberspace machen etwas her. Dafür sind die Laserpistolen absolut grottig und auch die Computeranlagen wirken viel zu veraltet. Beim Score bekommt der Zuschauer zu wenig Abwechslung geboten.
Wir befinden uns im Jahre 2025, wo Phantasien zur Realität werden. Ob Cybersex, oder virtuelle Kämpfe, alles ist möglich, doch nun bietet sich dem Geschäftsmann Burroughs (Ron Baker) eine neue Möglichkeit. Denn in einem Labor kann er Figuren aus der Cyberwelt in die Realität transferieren. So kann leider auch Fiesling Dante (Michael Bernardo) aus einem Spiel flüchten und sofort muss der Partner und Kumpel des Grid Runners David Quarry (Don Wilson) dran glauben. Nun ist uns allen klar, dass Quarry sich dafür rächen will.
Gerade der Auftakt ist wirklich gelungen, wenn sich Wilson durch verschiedene Ebenen eines Spiels kloppt, wo er auf viele verschiedene Kämpfer und Kampfsportarten trifft. Doch der Plot selbst ist alles andere als originell. In einer glibbrigen gelben Brühe werden die Spielfiguren in unsere Welt transferiert und das samt Lederjacke oder Peitsche. Hier sieht man dem Film auch sein Budget an, denn einige Effekte werden mehrmals wiederholt. Alle Erklärungsversuche uns die Story schmackhaft zu machen, scheitern auf ganzer Linie, doch immerhin wird soviel gekloppt, dass man stets bei Laune gehalten wird.
Richtige Hänger gibt es kaum und die Kampfchoreographien von Art Camacho machen einiges her. Auch darf Wilson gegen Könner wie Michael Bernardo oder Loren Avedon antreten. Dagegen stinken die grottigen Laserballereien natürlich ab, auch die Hubschrauberexplosion im Finale ist wirklich mies getrickst. Doch wir bekommen vorher einen langen Endkampf geboten, der das ein wenig übertüncht. Nicht nötig gewesen wäre die kleine Lovestory mit der geklonten Liana und einige Klischees wie der verräterische Vorgesetzte.
Darstellermäßig gibt es keine Glanzleistungen. Don Wilson kaschiert seine Minimalmimik durch sein Können als Kämpfer, während Michael Bernardo nicht mal ansatzweise ein Talent als Darsteller bietet. Loren Avedon schlägt sich als Fiesling recht ordentlich, sonst sind kaum erwähnenswerte Charaktere gegeben.
Harte Prügelei vor gelungener Zukunftskulisse, nur die Story mit ihren vielen Ungereihmtheiten und kaum Erklärungen ist schrottig. Aber Stevens "Grid Runners" unterhält durchweg und enthält in Punkto Action einige Schauwerte, wird jedoch auch durch einige schlechte Effekte ergänzt. Alles in allem ein durchschnittliches B-Filmchen.