Review

„Grid Runners“ kommt als ganz putzige Prügelaction mit leichtem Trasheinschlag daher, bei der sich Don ’The Dragon’ Wilson mal wieder durch die Gegend kloppt.
In der Zukunft sind virtuelle Kampfspiele eine genauso beliebte Freizeitbeschäftigung wie Cybersex. David Quarry (Don ’The Dragon’ Wilson) trainiert seine Fähigkeiten bis zum Erbrechen bei einem dieser Kampfspiele, kann aber nie den Finalgegner Dante (Michael Bernardo) besiegen. Mit dieser Einführung kann man schon ein paar Minuten ganz putziges Gekloppe unterbringen, das aber nett gemacht ist.
Quarry ist hauptberuflich Grid Runner, eine Art Zukunftscop, in Las Vegas. Hier hat auch ein Forscher im Geheimen herausgefunden, wie man aus Computerprogrammen lebende Wesen klonen kann. Einen Konzernchef aus Los Angeles gibt er auch direkt zwei geklonte Lustsklavinnen mit, weil dieser in Serienproduktion gehen will und Ergebnisse präsentieren muss. Diese Idee erinnert doch irgendwie arg an den kurz zuvor entstandenen „Virtuosity“, der hiermit recht dreist beklaut wird.

Doch (genau wie in „Virtuosity“) wird auch der Oberfiesling Dante geklont, der nun alle Killer aus dem Spiel zum Klonleben erwecken möchte. Zwar kann der Doc noch schnell den Rechner ausschalten (was mit schnellem Ableben belohnt wird), doch Dante macht sich auf den Weg nach L.A., von wo aus er das Programm erneut starten kann. Er begeht aber den Fehler, Quarrys Partner via Genickbruch zu erledigen, weshalb der Grid Runner die Verfolgung des Schurken aufnimmt...
„Grid Runners“ ist ein recht innovationsloser B-Film, dessen Elemente man schon irgendwie kennt. Verräter sind flugs identifiziert (lange bevor der Held draufkommt) und wie der Film verläuft, kann man auch schnell voraussagen. Dabei kommt kaum Spannung auf, auch wenn der Film recht viel Tempo besitzt. Über Logik denkt man besser auch nicht nach: Da trichtert Quarry der gerade befreiten Lustsklavin mehr Eigenantrieb ein, aber darauf geht es trotzdem flugs in die Kiste (bzw. in Ermangelung einer solchen auf den Boden).
Die Atmosphäre ist etwas trashig, verzichtet aber auf billige PC Effekte á la „Hologram Man“ und „Expect No Mercy“. Stattdessen werden die Cyberwelten durch Kunstnebel, Farbfilter usw. kenntlich gemacht, was atmosphärischer wirkt. Die Locations sind ganz nett ausgesucht, auch wenn man ab und zu die einfallslosen Fabrikhallen und Hinterhöfe präsentiert bekommt.

Die Action beschränkt sich von winzigen Feuergefechten und einem sehr kurzen Schwertkampf rein auf Martial Arts. Doch die Kämpfe sind in ausreichender Zahl vorhanden und es vergehen immer nur wenige Minuten, ehe Wilson mal wieder irgendwem die Fresse polieren muss. Das Ganze ist gut inszeniert und sieht auch ziemlich spektakulär aus, was wohl in erster Linie der Arbeit des bekannten Fight Choreographers Art Camacho zu verdanken sein dürfte. Die deutsche Fassung ist sehr geschickt geschnitten, weshalb man sie bedenkenlos gucken kann.
Don ’The Dragon’ Wilson tapert hier mal wieder als typischer, strahlender Held durch die Gegend, macht das aber recht solide. Michael Bernado hingegen ist ziemlich schwach und auch die restlichen Darsteller sind selbst für B-Verhältnisse bloß durchschnittlich.

Die Story ist zwar geklaut und dünn, aber es gibt viele Kämpfe, die Atmosphäre ist OK und das Tempo recht hoch: So bleibt ein ordentliches Stück B-Action, das nicht aus der Masse herausragt.

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