Agnostic Front und Murphys Law spielen ein gemeinsammes Konzert mitsammt moshendem Punkpublikum im Guggenheim-Museum in New York. In der Eingangshalle der Galerie tanzen leicht bekleidete Ballerinas und ein Typ mit rosa Plüschhut und einem blutigem Lappen im Mund kraxelt die Ränge des Gebäudes hoch.
Wer sich fragt was das alles ist, dem soll gesagt sein, dass das die zweite Hälfte des 3. Cremaster Machwerkes ist. Was das alles aber soll, kann ich jedoch nicht beantworten. Zweifellos ist auch der dritte Teil der Serie ein absoluter Höhepunkt des avantgardistisch/ surrealen Filmes, man wird aber als Betrachter des ganzen nicht das Gefühl los dass dem Meister zwar wunderbare Bilder eingefallen sind, er aber nicht so recht wusste was er damit anstellen soll. Wie auch im 2. Cremaster –Teil hat man es mit einer Aneinanderreihung fast dadaistischer Aktionen zu tun, welche jedoch recht lose im Raum hängen und streckenweise einfach nur inakzeptabel sind, da sie jegliche Reflektion verwehren. Man wird zum Interpretieren aufgefordert, jedoch mit einer Penetranz die fast schon lästig ist. Ich muss sagen das vorallem die letzte Hälfte des Film, die im Guggenheim also, wahrscheinlich einfach auf falschem Medium umgesetzt worden ist. Als Aktionskunst wäre es sicher ein Spektakel geworden, als Film kann es aber nicht überzeugen. Nichtsdestotrotz muss gesagt werden das vor allem der Look aller Cremasters wirklich atemberaubend ist und somit das Werk als Filmgeschichtlicher Meilenstein anzusehen ist. Wer Filme abseits aller Konventionen sucht wird hier voll bedient, obwohl Inhaltlich hier eher eine Mogelpackung vorliegt.
Trotz allem ist die Vergabe von 9 Punkten zwingend, vor allem für mich als Fan von Surrealen- und Panik-Filmen.