König Fastrad hat ein mächtiges Problem, denn plötzlich tauchen in seinem Reich in den Karpaten Drachen auf und dezimieren seine Untertanen. Wie es der Zufall will, spielt ihm das Schicksal den tüchtigen Jäger Silas in die Hände, der schon vier Jahre keine Abgaben gezahlt hat. Zusammen mit weiteren Männern und Medina, der Tochter des Königs, macht sich Silas auf zur Drachenjagd.
Gar nicht so einfach einen vernünftigen Fantasy Film auf die Beine zu stellen, wenn man nur ein sehr eingegrenztes Budget eines TV-Films zur Verfügung hat. Spielen tut diese Drachenhatz jedenfalls 1190 in den Karpaten, als drei Drachen grundlos eine (aus einem anderen Film geklaute Szene) Festung mittels sehr künstlich aussehenden Explosionen kaputtfeueratmen und durch diese Bedrohung zwei verfeindete Königreiche zur Kooperation zwingen. Und so macht sich eine bunt gemischte Truppe auf den Traum eines jeden RPG-Fans zu erfüllen die bösen Drachen zu jagen, das Königreich zu retten und die Jungfrau zur Frau zu machen.
Bei Dragonstorm sind dabei allerdings ziemlich ambivalente Qualitätsmerkmale zu beobachten. So zum Beispiel sind die Darsteller eher Durchschnitt und unser Held trägt die häßlichste Perücke seit Onkel Otto mal ein Kehrbesen auf den Kopf gefallen ist, aber die Figuren und die Dialoge sind durchaus sympathisch und manchmal sogar amüsant. Auch John Rhys Davies sieht irgendwie nicht wirklich gesund aus, bereichert aber andererseits allein durch seine Präsenz.
Wirklich gut geworden ist sogar die Drachen-CGI, das kann sich für so eine kleine Produktion absolut sehen lassen. Sogar eine echte Balliste hat man gebaut oder gemietet, dafür mußte man doch deutlich an Kostümen und Sets sparen. Auch die Außenaufnahmen fallen sehr trist aus. Eigentlich gibt es ja nur zwei verschiedene Drehorte, nämlich die einer halbwegs noch intakten Burganlage, aber vor allem billig im Wald und auf der Wiesen. Gefühlte Ewigkeiten stapft unsere Reisegruppe durch den Schnee (bei dem man in der Totalen sehr gut viele Fußabdrücke anderer Menschen sehen kann) und reduzieren den Drachenbestand, was diese ihrerseits mit den Protagonisten machen.
Insgesamt ist das alles wenig aufregend, so etwa die Fantasy von der Stange Preisklasse, die man sich aber immerhin ohne Schmerzen anschauen kann, wenn man die Erwartungsschraube nicht zu sehr anzieht.
5/10