Die Jugendlichen Ron, David, Nico, Johnny und Robin müssen nach einem Ladenraub vor der Polizei flüchten. Sie kommen in eine neblige und unheimliche Gegend, als plötzlich ihr Wagen im Morast stecken bleibt. Sie irren durch den Wald, sehen eine schwarze Todeskutsche und folgen dem Läuten einer Kirchenglocke. Sie kommen in ein gruseliges, abgelegenes Gasthaus, wo sie verschnaufen.
Der Wirt schlägt ihnen eine Wette vor: Sie bekommen viel Geld, wenn sie in dem Kellergewölbe unter dem Haus eine Nacht verbringen und am Leben bleiben. Die Jugendlichen glauben natürlich, dass diese Sache ein leichtes Spiel wäre, doch sie haben sich geirrt und mit lebenden Leichen hat keiner gerechnet...
Ich hab mich zwar von Anfang an gewundert, dass der Film ungeschnitten ab 16 freigegeben ist, aber bei dem Preis hab ich mir gedacht: Scheiß drauf!
Nachdem ich den Film gesehen hatte, dachte ich mir dasselbe... Seitdem steht die DVD als Staubfänger in meinem Regal... Warum? Das ist leicht zu erklären:
Zombiefilme sind nicht jedermanns Sache. Wer sie mag - wie auch meine Wenigkeit - , hat gewisse Vorstellungen, wie für das Individuum ein guter Zombiefilm aussieht... Eine Möglichkeit: Entweder ist ein guter Zombiefilm ein auch durch die Handlung überzeugender, stilistisch gelungener, mehr oder weniger blutiger Film wie beispielsweise die George A. Romero-Streifen, oder ein unfreiwillig komischer Vollblut-Trasher, in dem allerhand Sinnloses passiert (z.B. “Zombi3“), wenn Blut dabei ist, schadet das auch nicht, solange die Gewaltszenen nicht den Film bestimmen bzw. der Film nicht nur als Plattform für Gewalt dient (siehe z.B. “Zombies unter Kannibalen”).
“Die Gruft” ist an einigen Kriterien vorbeigeschossen, was ihn zwar noch nicht zu einem schlechten Film macht, aber er ist zumindest kein archetypischer, dem Individuum mit der obigen Definition zu sehr zusagender Film. Das ist schade, bringt ihn aber nicht auf die bewertete Punktzahl. Also weiter mit dem Gemecker:
Im allgemeinen merkt man, dass man es nicht mit einem Trottel auf dem Regiestuhl zu tun hat: Zwar ist die stilistische Seite keinesfalls überragend, aber ein Desaster ist es auch nicht gerade. Routiniert dreht Lamberto Bava die ersten Minuten, und wenn auch nicht begeisternd - wir meckern nicht. Einzig nervend ist die fehlende Synchro an ein paar Stellen der DVD, aber wenigstens ist das Ganze da dann untertitelt...
Als sie dann aber bis zum Wirt kommen, und sich entscheiden, in die Gruft zu gehen, wird der Film hanebüchen und trotz der Versuche, stilistisch das fehlende Blut auszugleichen, verfehlt der Film den Unterhaltungswert, den er erreichen hätte können.
Zwar wird immer wieder Atmosphäre aufgebaut, aber aufgrund des geradezu zwanghaften Vermeidens von Blut wird der Film fast schon lächerlich; ähnlich vieler Mainstream-Produkte fehlt es einfach ein bisschen absichtlicher Schnörkel, die den Film einmalig machen. So wie er ist, kann er uns einfach nicht ganz überzeugen und verbleibt auf einem zwar einigermaßen angenehmen Niveau, mit dem er sich ganz nett ansehen lässt, aber erreicht bei weitem nicht gehobenes Mittelmaß.
Sollte der Film also billig zu haben sein, und man braucht ein bisschen seichte Unterhaltung, darf man auch zugreifen. Jedoch seid gewarnt: Überzeugen kann der hanebüchene Film nicht.
Immerhin hebt er sich über viel des vergleichbaren billigen Schrotts... 4/10