Eine Elite-Universität in den französischen Alpen führt die beiden Polizisten Niemans und Kerkerian zusammen. Während der junge Kommissar Kerkerian die Grabschändung am Grab eines kleinen Mädchens untersucht, ermittelt die Pariser Polizeilegende Niemans in einem Mordfall. Er findet immer mehr Leichen, die ihn direkt zu der Universität führen. Die beiden Ermittler stellen fest, dass sie hinter demselben Serienmörder her sind.
Und wieder zeigen uns die Franzosen, wo cineastisch in Europa die letzten Jahre der Hammer hängt. Die purpurnen Flüsse kann man getrost als die Antwort auf Sieben aus der alten Welt sehen, da sowohl das Grundgerüst der Story, als auch die Intensität der Morde sehr ähnlich funktionieren.
Die beiden Cops ermitteln zunächst in unterschiedlichen Fällen, bis die Mordserie beide zur Uni in Guernon führt und fortan beide gemeinsam gegen den mysteriösen Killer zusammenarbeiten. Dieser ist aber von der fairen Sorte und liefert den Ermittlern zu jedem Mord einen versteckten Hinweis auf den toten Körpern, die zu seinem nächsten Opfer führen. Das ganze hat ein wenig was von einer Schnitzeljagd, nur wesentlich aufregender. Das ungleiche Polizistenduo wird dabei nahezu perfekt von Jean Reno und Vincent Cassel verkörpert. Das Reno einfach nur eine coole Sau mit großer Screenpräsenz ist ist ja nicht neu, aber auch Cassel spielt seinen Jungspundschimi ähnlich souverän wie in Dobermann oder Sheitan herunter und darf sogar den einen oder anderen amüsanten Spruch ablassen. Schauspielerisch gibt sich auch sonst keiner Blößen, alles im grünen Bereich. Auch der dezente Score sorgt zusätzlich für Spannung und sogar den Schnitt muß man loben, da sind doch einige pfiffige Einstellungen dabei. Selbiges gilt ebenfalls für das bildgewaltige Alpenpanorama, von der technischen Seite sind die purpurnen Flüsse jedenfalls einwandfrei.
Insgesamt ist der Film ein absoluter Top-Thriller, der vielleicht ein klein wenig schwer in Gang kommt, aber aus unseren Längengraden wenig Konkurrenz hat. Die Action stimmt, Spannung ist en masse vorhanden, nur der Schluß ist vielleicht etwas vorhersehbar. Trotzdem bedenkenlose Empfehlung meinerseits.
8,5/10