Review

Schon gewusst? Es gibt Vampire!!! Das sind verführerische, attraktive Wesen, die ihre unwissenden Opfer verführen, um deren Blut auszusaugen. Mit ihren spitzen Zähnen beissen sie einem in den Hals, und dann kann es schon passieren, dass man selbst zum Vampir wird... Zum Glück gibt es Mittelchen, mit denen man sich die Biester vom Hals halten kann: Kruzifixe, Weihwasser oder die Aussicht auf einen Holzpflock durchs Herz, was die einzige Möglichkeit darstellt, einen Vampir zu töten. Klingt bekannt, ist es auch, aber das scheint nicht bis zu den Autoren von "Out for Blood" durchgedrungen zu sein. Hier werden diese alten Kamellen einmal mehr neu aufgebrüht, und wer in diesem Film auch nur eine einzige Neuerung der Vampir-Mythologie findet, der hat die letzten 20 Jahre der Filmgeschichte verschlafen.

Fans des Vampirfilm-Genres erfreuen sich seit geraumer Zeit zahlreicher (qualitativ wechselhafter) Verfilmungen des Themas, zuletzt in "Blade 3" und "Underworld", davor in "Königin der Verdammten" und natürlich der Serie "Buffy the Vampire Slayer". Dementsprechend ausgelutscht ist das Ganze mittlerweile aber, und nun kommt "Out for Blood" daher, und will dem geneigten Zuschauer sämtliche Vampir-Standards neu aufzählen und auch den größten Vampir-Fan zum Weihwasser-Säufer bekehren.

Die Handlung ist schnell erzählt:
Polizist Hank wird bei seinen Ermittlungen von einer Vampirin zu einer Sex-Orgien-Party gebracht, doch bald zeigen die Nackedeis ihre Zähne und X muss sich den Weg freiballern. Leider wird er vorher noch von einem Obervampir gebissen und verliert das Bewusstsein. Tags darauf glaubt ihm keiner seine Story, Hank ermittelt alleine weiter, und findet Hilfe bei seiner Ex, die günstigerweise Expertin für okkulten Kram und Vampire ist. Dann muss er dagegen ankämpfen, selbst zum Vampir zu werden (wegen dem Biss), vernichtet die örtliche Vampir-Clique per Pflock und röstet auch noch den Obervampir ab. Für diese Heldentaten landet er aber in der Klapsmühle, weil ihm immer noch keiner glaubt. Das wär´s.

Bedingt durch die Tatsache, dass selbst völlig unbedarfte Zuschauer ein klein wenig über Vampire wissen, ist "OFB" das reinste Schlafmittel. Hank hat von all dem natürlich noch nie was gehört. So stolpert er von einer Konfrontation mit den Vampiren zur nächsten, denn die haben ihn schon längst als potentiellen Artgenossen im Visier. Spannung und Logik - für "OFB" Fremdwörter. Erstaunlich etwa, wie es Hank gelingt, in der Disco sofort auf die beiden Vampire zu stoßen. Wenn schon, dafür gibts hier und da ein bischen Splatter (trotz FSK 16 härter als der gesamte FSK 18-Blade 3 (seltsame Freigaben...)) und nackte Titten. Könnte dem einen oder anderen vielleicht genügen, mir als großem "Buffy"-Fan aber längst nicht.

Manchen DVD-Premieren gelingt es ja, zumindest optisch über ihre Herkunft hinwegzutäuschen. Wie in allen anderen Belangen, scheitert "OFB" auch hierin. Allenfalls die Orgie ist gefällig inszeniert, der Rest des Films verliert sich in tristen Gängen und Kellern. Die Pokerfaces der Vampire sehen aus wie vom Zirkus oder vom Fasching, nämlich peinlich statt gruselig. Und die F/X, naja, Computerfeuer und so, auch nichts, was es nicht anderswo viel besser gäbe. Zu den Schauspielern: Hank wird von Kevin Dillon gespielt, das ist Matt Dillons sehr häßlicher, talent- und erfolgloser Bruder, der vor allem blöd schauen kann, und das wirklich gut. Dazu Lance Henriksen (Polizeichef), der seine besseren Tage längst hinter sich hat, und selbst in einem Machwerk wie "OFB" nicht weiter auffällt.

Fazit:
Ein kruder, langweiliger und selbst für Vampir-Fans absolut uninteressanter Schuss in den Ofen, der irgendwie versucht, im Trend zu schwimmen, und dabei schnell absäuft. Reine Zeitverschwendung, daher 2 von 10 Punkten.

Details
Ähnliche Filme