Review

Regisseur Richard W. Munchkin drehte mit Don Wilson zwei Jahre zuvor den Film " Bloodfist Fighter 2 ", zudem inszenierte er die Fortsetzung im Jahre 1994. Seit über zehn Jahren ist es nun aber still um ihn geworden, dabei setzt er " Out for Blood " sehr gelungen in Szene. Um die Produktion kümmerten sich Joseph Merhi und Richard Pepin, die in den 90er Jahren Beide dick im Geschäft waren und massenhaft B-Actioner vom Stapel ließen. Auch dieser Film wurde geziehlt für den Videomarkt produziert und die Rechte gingen an das Label New Vision, welches uns den Film sogar in ungeschnittener Fassung präsentiert. Warum dieser Film nicht indiziert ist wundert mich doch ein bisschen. Es geht hier um pure Selbstjustiz, das Thema wird richtig glorifiziert. Irgendwie scheint " Out for Blood " da damals durchgerutscht zu sein, der Film ist bis heute noch sehr unbekannt in Deutschland.
Story:
Frau und Sohn des kampferprobten Anwalts John Decker (Don Wilson) wurden von einer Drogengang ermordet. John wurde dabei selbst schwer verletzt und leidet an Amnesie, er kann sich an die Tat selbst nur bruchstückhaft erinnern. Trotzdem will er Gerechtigkeit und dafür geht er Nachts auf die Strasse und heizt den Dealern der Stadt ordentlich ein. Doch der Polizist Croft (Michael Delano) ist John schon auf der Spur. John versucht gerade eine neue Beziehung mit der netten Magaret ( Pamela Dixon ) anzufangen. Aber in seinen nächtlichen Kämpfen, steht er bald tatsächlich den Mördern seiner Liebsten gegenüber. Auch seine Erinnerungen kehren immer mehr zurück. John geht um sein Ziel zu erreichen über viele Leichen.

Zwar ist dies nicht der actionstärkste Wilsonfilm, aber trotzdem stellt die brutale Action zufrieden. Wilson verprügelt seine Gegner hier nicht nur in Dutzenden, sondern bricht nebenbei noch einige Knochen in bester Aikidomanier. Die Fights sind daher sehr hart anzusehen, aber meist viel zu kurz geraten. Anscheinend wollte man einen kleinen Strang zur Realität erhalten, daher sind die Gegner immer sehr schnell k.o. Auch der Endkampf könnte länger sein, aber die Choreographien sind schick anzusehen. Dazu gibt es einige kleine Shootouts, teils mit sehr graphischen Einschüssen, mit Explosionen und Sachschäden hält sich PM hier eher bedeckt. Das Budget war hier wohl kleiner, doch das tut dem Film keinen Abbruch. Es reicht mir schon aus, dass man nicht zum billigeren Computer greift, sondern sich hier noch der mühevollen Handarbeit hingibt.
Obendrauf inszeniert Munchkin sehr atmosphärisch. Er arbeitet mit vielen Nebelmaschinen und besonders die Nachtaufnahmen machen Einiges her und bieten fast ein 80er Jahre Flair. Nur ab und zu übertreibt er es mit den Nebeleinlagen. Der Score ist auf einem guten Niveau angesiedelt.
Sobald man ein paar Minuten von " Out for Blood " gesehen hat, kommen Einem Erinnerungen zu " Death Wish " auf. Hier hat man sich auch ordentlich bedient, leider geht man nicht in die Tiefe, sondern behandelt das umstrittene Thema Selbstjustiz sehr oberflächlich. Dabei stören vor allem die ständigen Rechtfertigungen. Auf der einen Seite bringt Wilson seine Gegner eiskalt um, auf der Anderen quälen ihn dann die Gewissensbisse und er fragt sich, ob sein Handeln überhaupt angemessen ist. Hiermit versucht man seinen Charakter Tiefe und Menschlichkeit zu verleihen, doch das hätte man sich sparen können. Genauso wie die seltsamen Weisheiten von dem angeblich weisen Hiroshi ( Aki Aleong ). Die vielen Gewissensbisse passen hier nicht herein, auch vernachlässigt man dadurch etwas die Action, es kracht zwar ziemlich zahlreich, aber fast immer zu kurz. In der zweiten Hälfte offenbaren sich immerhin noch ein paar Ideen und kleine Wendungen, wobei man die Spannung stets als solide ansehen kann.
Don Wilson kann den Durchschnitt gut halten, aber er hat mich schon mehr überzeugt, zum Beispiel in " Lion Strike, Black Belt " oder einigen Bloodfist Filmen. Hier agiert er routiniert, wobei man ihm in den Actioneinlagen keinen Vorwurf machen kann. Über den Rest des Feldes gibt es auch nichts Negatives zu berichten.

Fazit:
Actionreicher Selbstjustizfilm, bei dem die wichtige Botschaft leider baden geht. Man versucht Decker auf Biegen und Brechen zuviel Menschlichkeit anzuhalftern, das geht etwas nach hinten los. Es läuft nun mal auf pure Gewalt hinaus. Die ist für den Zuschauer auch spürbar, den Don prügelt hier mit aller Härte oder schießt sich blutig den Weg frei. Die Darsteller gehen in Ordnung, auch Munchkin´s Inszenierung lässt kaum Wünsche offen. PM kann das noch besser, aber bei mir reicht es zu knappen 7 Punkten.

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