Dynamite (2002)

Der Baldwin-Clan hat wieder zugeschlagen:

Diesmal hält Daniel Baldwin, der sich seine sowieso nicht sonderlich erfolgreiche Karriere mit Streifen wie „Desert Thunder“ oder „Ancient Warriors“ versaute, seine Visage ins Bild und macht in diesem ultrabilligen B-Thrillerchen noch die beste Figur. Zwar hat der gute Daniel mehr als ein paar Pfunde zu viel, seine Rolle spielt er hier jedoch recht überzeugend. Genau das kann man vom restlichen Stab nicht behaupten. Mel Harris nervt als kontrollsüchtige Mutter ebenso wie die dämlichen Kinder, verwundert war ich jedoch, als ich Melinda Clarke, die aus der von mir sehr geschätzten Serie „O.C., California“ bekannt ist, bei diesem Quark mitmischen sah. Sie macht zumindest optisch eine gute Figur.

Die Story passt in die Kategorie „terroristischer Übergriff hilft bei der Familientherapie“ und trieft vor Klischees, angefangen beim an Asthma erkrankten Sohn bis hin zu den von Schulden geplagten Eltern, die eventuell das Haus verkaufen müssen um ihrem Sohn zu helfen. Sätze wie „mit einem Tatoo fängt alles an“ tragen zur Aggressionsentwicklung bei und spannend ist das Spektakel auch nicht wirklich (eigentlich gar nicht). Die Charaktere sind ein Witz, ebenso wie die das erzwungene Ende.

Bleibt die Action, die doch so manchen langweiligen B-Film vor dem Untergang gerettet hat. Doch auch die ist hier nur unterer Durchschnitt. Eine handvoll Explosionen, die recht ansehnlich sind (darunter eine nette Van-Explosion) und eine Auseinandersetzung, das reicht nicht, zumal der Film dazwischen einfach zu viel Leerlauf und lange Weile hat. Handwerklich ist die Pyrotechnik gut inszeniert und (wichtig) selbst gemacht.

Fazit:
“Dynamite“ ist ein todlangweiliger Thriller mit einer saublöden Story, aber immerhin recht netter Action. Ich weiß nicht ob es an den schlechten Schauspielern oder an dem katastrophalen Drehbuch lag, aber die 89 Minuten Laufzeit fühlten sich an wie dreimal „Titanic“ ohne Pause.
Daher ist „Dynamite“ nur den allerhärtesten B-Actionfans zu empfehlen, der Rest wird die ersten zehn Minuten nicht überstehen.