Review

Hier haben wir ein völlig in Vergessenheit geratenes Buddy-Movie, welches mit seiner Konstellation weißer FBI-Mann und schwarzer Cop nicht von ungefähr an "Lethal Weapon" erinnert. "Top Cops" entstand sogar im selben Jahr wie das große Vorbild, kann aber qualitätsmäßig in keinster Weise das Wasser reichen. Hinzu kommt, dass Beau Bridges (Max Payne, Sieben Stunden Angst) als Regisseur nicht sonderlich viel taugt und hier eine reichlich unspektakuläre Actionkomödie abliefert. Papa Lloyd die Fieslingsrolle zu verpassen war auch nur bedingt eine gute Idee, denn durch seine zahlreichen Auftritte in Parodien wie "Mafia" oder den beiden "Hot Shots" Filmen kann man ihn nur bedingt ernst nehmen.

Der FBI-Agent Joe Jennings (Beau Bridges) arbeitet undercover, um endlich den Drogendealer Ivory (Raymond St. Jacques) hochzunehmen. Doch dank es Polizisten Benny Avalon (Bubba Smith) geht er ihm durch die Lappen. Von ihrem Vorgesetzten Captain Kramer (Gary Lockwood) werden die Beiden zur Zusammenarbeit verdonnert. Nach anfänglichen Startproblemen kommen die Beiden einem viel größeren Fisch als Ivory auf die Spur. Colonel Heser (Lloyd Bridges) zieht im Hintergrund die Fäden, mit seiner sogenannten Schildwache will er die alte Ordnung wieder herstellen und schreckt dabei nicht mal vor Mord zurück. Als Bennys Freundin Debby (Lela Rochon) ermordet wird ist der Ofen aus. Benny und Joe schlagen mit aller Härte zurück.

Joseph Gunn (Blumen des Bösen, Manhunt) hat da eine seltsame Story aus dem Hut gezogen, aus der man teilweise nicht richtig schlau wird. Denn einerseits will Heser alle Drogen und auch Dealer vernichten, aber andererseits macht er beispielsweise mit Ivory Geschäfte, um seine Sache zu finanzieren. Und es will einfach nicht passen, wenn der sonst so gnadenlose Heser irgendwelche Schießspiele mit seinem kleinen Enkel spielt und dieser den Raum nicht verlassen darf ohne salutiert zu haben. Immerhin bekommt es unser Buddy-Team mit einer ganzen Armee zu tun, denn die Schildwache hat einen ganzen Stützpunkt für sich. Doch das ungleiche Gespann entpuppt sich dabei nur bedingt als brauchbar. Da hätten wir den Hünen Benny Avalon, welcher meist mit einem Nike Trainingsanzug durch die Gegend läuft und die weißen Socken fast bis zum Hosenbund hochgezogen hat. In seiner Freizeit trainiert er Kinder beim Basketball und ist auch sonst ein Menschenfreund. Dagegen ist FBI-Agent Joe hinterlistig und versucht seinen neuen Partner zu Beginn von den Untersuchungen auszuschließen. Doch wenn Benny mal sauer wird, packt er seinen Gegner oder auch Joe gerne mal am Hals, was ein wenig an Homer und Bart erinnert. Leider fehlt es den Dialogen durchgehend an Wortwitz und die kleinen Twists vermögen auch kaum zu unterhalten.

Als Team harmonieren Benny und Joe nur solide miteinander, einfach alles bei "Top Cops" wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt. In diese Kategorie fallen auch die Actionszenen, welche in der ersten Halbzeit deutlich zu kurz kommen. Die Ermittlungen von Benny und Joe sind dabei reichlich uninteressant, weil ihnen alle Hinweise quasi in den Schoß fallen. Auch kleinere Ausflüge in ihr Privatleben hätte man sich sparen können. Aber recht unterhaltsam ist die Chose trotzdem, da Briges besonders im letzten Drittel richtig Gas gibt. Von kleinen Keilereien, über Verfolgungsjagden bis hin zu Schusswechseln ist alles vorhanden. Nur lassen die Choreographien zu wünschen übrig, besonders bei den Shootouts hauchen die Gegner zu unspektakulär ihr Leben aus. Auch hätte die gesamte Schildwache mal Zielwasser saufen sollen, so schlecht wie die schießen. Aber die mittige Verfolgungsjagd ist nicht übel und die Pyrotechniker hatten sichtlich Spass an einigen Zerstörungsorgien. Doch aufgrund der hohen Freigabe hätte ich mir einen gesunderen Härtegrad gewünscht, hätte "Top Cops" auch gut getan. Bubba Smith (Police Academy, Fist of Honor) ist ganz gut bei der Musik, doch Beau Bridfes ist eine klassische Fehlbesetzung. den FBI-Agenten nimmt man ihm absolut nicht ab, sein Vater Lloyd müsste wesentlich fieser ans Werk gehen.

Ein höchst durchschnittliches Buddy-Movie mit 08/15 Story, unter einer besseren Regie wäre durchaus mehr drin gewesen. Den etwas kargen Anstrich kann man "Top Cops" verzeihen, wobei er seine Zeit braucht um auf Touren zu kommen. Aber im letzten Drittel geht die Post ab, wobei man auch hier einige Abstriche in Punkto Qualität hinnehmen muss. Aber alles in allem recht gut ansehbar.

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